Militärstratege, Philosoph, Musiker, Tierfreund sowie ein primär dem eigenen Geschlecht zugewandter aufgeklärter absolutistischer Herrscher: der Preußenkönig Friedrich II. (1712-1786) war sowohl eine ungemein vielseitige, als auch eine durch und durch widersprüchliche Persönlichkeit, wie Stefan Ahrens in einem Artikel schreibt, der am Donnerstag in der „Tagespost“ erscheint. Nicht zu vergessen waren ihmals Anhänger der Aufklärung Religions- und Kirchenherrschaft zuwider.
„Die Religionen müssen alle tolerieret werden“
Was jedoch viele nicht wissen: Obwohl der seit 1740 regierende agnostische Monarch beispielsweise den römisch-katholischen Kult „für den lächerlichsten von allen" hielt und seiner Meinung nach alle Religionen sowieso „auf einem mehr oder weniger widersinnigen System von Fabeln" beruhten, tolerierte er trotz seiner persönlichen Aversion gegenüber jeglicher Form von organisierter Religion die Katholiken in seinem Herrschaftsgebiet nicht nur ohne Abstriche, sondern ließ sie in vollkommener Freiheit ihren Glauben praktizieren. Selbst einigen Jesuiten, deren Orden 1773 von Papst Clemens XIV. auf Druck der Könige von Frankreich, Spanien und Portugal – also katholischer Herrscher - verboten worden war, gewährte der Preußenkönig Zuflucht. DT/sta
Was Friedrich den Großen zu seiner Toleranzpolitik bewogen hat, warum diese zu seiner Zeit beinahe beispiellos war und wodurch er die in Preußen lebenden Katholiken für sich gewinnen konnte, erfahren Sie am Donnerstag in der „Tagespost“.