Der Kern der Philosophie Josef Piepers lag in der Forderung, der Glaube müsse Realität haben. Sonst sei der Glaube eine „kleine Anwandlung von Wahnsinn“, wie Immanuel Kant schon treffend formuliert hat.
Sein Werk wird bis heute international geschätzt
Vor 25 Jahren, am 7. November 1997, verstarb der katholische Philosoph Josef Pieper in Münster im Alter von 93 Jahren. Sein Werk wird bis heute international geschätzt, besonders in den Vereinigten Staaten ist die Forschung über ihn im vollen Gange.
Der Erfolg seiner Schriften hängt sicher auch damit zusammen, dass sie leicht verständlich sind, im Unterschied zu seinem Zeitgenossen Martin Heidegger etwa. Pieper selbst hat es zeitlebens als seine Aufgabe angesehen, der inneren Möglichkeit des Glaubenkönnens den Boden zu bereiten.
Dabei spielt die Realität des Glaubens eine entscheidende Rolle. Denn Pieper unterscheidet die Theologie von einer Pseudotheologie - letztere gibt dem Glauben eine nichtrealistische Deutung, die dem menschlichen Bedürfnis nach Sinn, Orientierung und Trost im Gehalt des christlichen Glaubens nachgeht.
Hierbei hat sich etwas entwickelt, das sich aus prinzipiellen vortheologischen Gründen gegen den Wahrheitsanspruch des Christentums und den einzig standhaltenden Sinn des Glaubens richtet und was als Ausgangspunkt von Piepers Schriften zur Religionsphilosophie angesehen werden kann; es ist gerade heute wieder aktuell. DT/ari
Warum Josef Pieper für eine religiös ansprechbare Jugend eine große Hilfe sein kann, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.