Nach heftiger Kritik an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris hat die Aktivistin und DJane Barbara Butch rechtliche Schritte gegen Hasskommentare eingereicht. Butch war bei der Eröffnungsfeier, die Kritiker als queere Umdeutung des Letzten Abendmahls von Leonardo Da Vinci betrachten, im Zentrum an der Stelle Jesu positioniert gewesen.
Laut Butchs Anwältin, Audrey Msellati, sei ihre Klientin die Zielscheibe zahlreicher antisemitischer, homophober, sexistischer und fettfeindlicher Beleidigung gewesen. „Man drohte ihr mit dem Tod, mit Folter und Vergewaltigung“, so Msellati in einem Statement, das Butch am Mittwoch auf ihrem Instagram-Kanal veröffentlichte. Butch verurteile diesen Hass, der sich gegen sie und das, was sie repräsentiere, stelle: Wohlwollen, Inklusivität und Liebe für andere. Butch sei bereit, jeden, der sie einschüchtern wolle, juristisch zu verfolgen.
Hasskommentare und Drohungen
Butch selbst betonte in einem weiteren Statement, sich nicht dafür zu schämen, wer sie sei und übernahm Verantwortung für ihr künstlerisches Schaffen: „Mein ganzes Leben habe ich mich dagegen gewehrt, ein Opfer zu sein: Ich werde nicht schweigen.“ Nachdem sie sich zuerst nicht hatte äußern wollen, um den „Hassern“ Zeit zu geben, sich zu beruhigen, seien die Nachrichten, die sie erreicht hätten, zunehmend extrem geworden: „Nur, weil ich die Ehre hatte, die Diversität meines Landes durch Kunst und Musik zu repräsentieren“, so Butch.
Die Eröffnungszeremonie war von zahlreichen säkularen und religiösen Stimmen als respektlos gegenüber dem Christentum kritisiert worden. Das International Olympic Committee (IOC) entschuldigte sich wenig später in einem Statement. DT/sdu
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