Der Papst hat die geltende kirchliche Lehre unterstrichen, wonach Frauen nicht Priester werden können. Diese Aussage sorgte laut einem Bericht der katholischen Nachrichtenagentur KNA am Mittwoch am Rande der Weltsynode für Aufmerksamkeit. Im Rahmen der in Rom tagenden Synode wurde auch die mögliche Zulassung von Frauen zu kirchlichen Ämtern diskutiert. Eine Lockerung des Zölibats und das Frauendiakonat schließt der Papst dagegen nicht aus.
Wie die KNA berichtete, stammt die Aussage des Papstes aus einem am Mittwoch beim italienischen Verlag Salani Editore erschienenen Interviewbuch. Darin begründet der Papst sein Nein damit, dass Frauen nicht das „petrinische Prinzip“, sondern das „marianische Prinzip“ entspreche. Das marianische Prinzip sei viel wichtiger als das petrinische: Die Mutter des Herrn habe in der Kirchengeschichte eine wichtigere Rolle gespielt als Petrus. Der Frau werde daher nichts vorenthalten. Zum Diakonat der Frau erkärte er, dass er bereits zwei Kommissionen mit der Prüfung dieses Anliegens betraut habe.
Kein Mehr an Berufungen durch Lockerung des Zölibtas
Was den Zölibat betrifft, so wiederholte Papst Franziskus seine Aussage, dies sei keine Frage der Lehre, sondern lediglich der Kirchendisziplin und insofern veränderbar. Allerdings wolle nicht er darüber befinden. Das solle sein Nachfolger tun. Dass eine Lockerung des Zölibats zu mehr Priesterberufungen führen werde, glaubt er allerdings nicht.
Er erinnerte mit Blick auf den deutschen Synodalen Weg an seinen „Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ vom 29. Juni 2019. Darin hatte er betont, dass nicht Strukturreformen die Kirche aus der Krise führen würden, sondern eine Besinnung auf den Kern der christlichen Botschaft. DT/dsc
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