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Ökumenischer Empfang gedenkt der koptischen Märtyrer

Kardinal Schönborn: „Das gemeinsame Zeugnis für das Evangelium ist stärker als alle Wunden der Geschichte“.
Beerdingungsgottesdienst für koptische Märtyrer
Foto: Ibrahim Hendy (dpa) | Familienangehörige von koptischen Christen, die 2015 in der libyschen Stadt Sirte von Mitgliedern des Islamischen Staats (IS) enthauptet wurden, beten bei der Beerdigung ihrer Angehörigen.

Im Zeichen des Gedenkens an die koptischen Märtyrer in Libyen stand am Dienstagabend der „Ökumenische Empfang“ des Wiener Erzbischofs, Kardinal Christoph Schönborn, anlässlich der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen. Eindrucksvoller Auftakt des Empfangs war die vom Vizerektor des „Collegium Orientale“ in Eichstätt, Michael Prohazka (früherer Abt von Geras und „Pro Oriente“-Vorstandsmitglied), zelebrierte Vesper im byzantinischen Ritus, bei der jener 20 koptischen Arbeitsmigranten und ihres ghanesischen Kollegen gedacht wurde, die der Mordlust islamistischer Terroristen im Februar 2015 zum Opfer fielen. 

Gemeinsam Zeugnis geben statt Konsenspapiere produzieren

Mit Kardinal Schönborn, dem orthodoxen Metropoliten Arsenios Kardamakis, dem evangelisch-lutherischen Bischof Michael Chalupka und dem Vorsitzenden des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Rudolf Prokschi, an der Spitze nahmen zahlreiche Repräsentantinnen und Repräsentanten der christlichen Kirchen Wiens teil. Kardinal Schönborn würdigte das Zeugnis der afrikanischen Märtyrer.

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Im Hinblick auf die heutige Situation der Ökumene unterstrich Schönborn, dass es nicht mehr so sehr um „die Produktion von Konsenspapieren“ gehe, sondern um das gemeinsame Zeugnis für das Evangelium. Das gelte insbesondere, aber nicht nur, für die Gebiete, in denen Christen verfolgt werden, weil sie Christen sind. Im gemeinsamen Zeugnis habe es in jüngster Zeit erfreuliche Ereignisse gegeben, sagte der Kardinal und nannte als Beispiele das 500-Jahr-Gedenken der Reformation 2017 und im Vorjahr die 150-Jahr-Feier der Baptisten in Österreich. Dort sei spürbar geworden, dass das gemeinsame Zeugnis stärker ist als „alle Wunden der Geschichte“.

DT/poi

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