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„Maria 1.0“ über Zustimmung zu „Synodalem Weg“ „enttäuscht“

„Zutiefst betroffen“ zeigt sich „Maria 1.0“ über das Abstimmungsverhalten der deutschen Bischöfe zu den Statuten des „Synodalen Wegs“. Wie mit dem Thema „Evangelisierung“ umgegangen worden sei, bezeichnet die Initiative als „Etikettenschwindel“.
"Maria 1.0" kritisiert deutsche Bischöfe
Foto: Frank Rumpenhorst (dpa) | „Sie entscheiden sich für Eigenmächtigkeit statt Treue und fördern damit das Risiko einer Spaltung", kommentiert "Maria 1.0" das Abstimmungsverhalten der Bischöfe zu den Statuten des "Synodalen Wegs".

Die Initiative „Maria 1.0“ ist „zutiefst betroffen“ über das Abstimmungsverhalten der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zu den Statuten des „Synodalen Wegs“. Die Ergebnisse der Schlussabstimmung seien „enttäuschend“, heißt es in einer Stellungnahme des Netzwerks, das sich als Antwort auf die Kirchenstreik-Bewegung „Maria 2.0“ formierte.

Synodaler Prozess nicht nennenswert umgestaltet

„Maria 1.0“ kritisiert, dass der synodale Prozess nicht nennenswert umgestaltet worden sei, und der DBK-Vorsitzende, Kardinal Reinhard Marx, zusammen mit einer Mehrheit der Bischöfe auf dem bereits zuvor eingeschlagenen Weg beharren würde. „Sie entscheiden sich für Eigenmächtigkeit statt Treue und fördern damit das Risiko einer Spaltung.“ Dass das Thema „Evangelisierung“ in die Präambel der Statuten aufgenommen worden sei, während man gleichzeitig die inhaltliche Ausrichtung des „Synodalen Wegs“ aufrechterhalten wolle, bezeichnete die Initiative als „Etikettenschwindel“.

Am Ende ihrer Herbstvollversammlung in Fulda hatten die deutschen Bischöfe vergangene Woche beschlossen, am bisherigen Plan für den synodalen Prozess festzuhalten. Mehrheitlich stimmten sie für den Statutenentwurf zum „Synodalen Weg“, zwölf Bischöfe stimmten dagegen, einer enthielt sich.

Erforderlich auf "Primat der Neuevangelisierung" zu setzen

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Noch bevor das Abstimmungsergebnis bekannt wurde hatten Kardinal Rainer Maria Woelki und Bischof Rudolf Voderholzer in persönlichen Stellungnahmen erklärt, gegen den Statutenentwurf gestimmt zu haben. Die thematische Ausrichtung der Foren gehe an der Realität der Glaubenskrise in Deutschland vorbei, schrieb Voderholzer. Dass es kein Forum „Evangelisierung“ gebe sei ebenso ein Mangel wie die Tatsache, dass es beim Thema „Laien“ von vornherein nur um Partizipation gehe, „statt um eine Theologie einer in Taufe und Firmung gründenden Sendung in alle weltlichen Lebensbereiche hinein“.

Den Äußerungen Woelkis und Voderholzer stimmt „Maria 1.0“ zu. Die Missbrauchskrise, aber auch die von der DBK angestrebte Verweltlichung und das eigenmächtige Vorgehen von Kardinal Marx hätten bei vielen Gläubigen das Vertrauen in die deutsche katholische Kirche erschüttert. Daher sei es „erforderlich, das verloren gegangene Vertrauen zurückzugewinnen, indem wir Jesus wieder in den Mittelpunkt stellen und auf das ,Primat der Neuevangelisierung' setzen.“

„Mit Bedauern“ stelle „Maria 1.0“ nun fest, dass die Anweisungen von Papst Franziskus, den „Synodalen Weg“ effizient, nachhaltig und in Treue zur Lehre Christi und der katholischen Kirche zu gestalten, nicht befolgt worden seien. Den wenigen Bischöfen, die gegen die Satzung gestimmt hätten, danke man „für ihren Mut und Einsatz“.

DT/mlu

Die Hintergründe zu diesem Thema finden Sie in der Wochenausgabe der Tagespost.

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