Kardinal Matteo Zuppi, Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz (CEI), hat das Dokument „Fiducia supplicans“ des vatikanischen Glaubensdikasteriums verteidigt. Wie die katholische Nachrichtenagentur (KNA) am Montag berichtete, betonte Zuppi in einer Grundsatzrede vor dem Ständigen Rat der Italienischen Bischofskonferenz, „dass alle Getauften die volle Würde der Kinder Gottes haben und als solche unsere Brüder und Schwestern sind“. Ihnen gelte der „liebevolle Blick der Kirche“, der in dem Segen zum Ausdruck komme. Italiens Bischöfe nähmen das Vatikan-Dokument „Fiducia supplicans“ im Geist der Barmherzigkeit an. Gott wolle, „dass alle gerettet werden“.
In seiner Rede sprach der 68-Jährige Erzbischof von Bologna über das Gefühl des Verfalls, der am Rückgang der Priesterberufungen und der Gottesdienstbesucher sowie an der verminderten gesellschaftlichen Relevanz der Kirche festgemacht werde. Er rief auf, sich von einer „von einer Kultur, für die der Glaube am Untergehen ist“, nicht einschüchtern zu lassen, sondern sich des Auftrags der Kirche neu bewusst zu machen: Die Kirche sei heute dazu berufen, „sie selbst zu sein, mit offenem Geist, mutigem Herzen und weitsichtigem Verstand“. Die Gegenwart sei nicht bloß die Ära der Säkularisierung, sondern auch die der Kirche.
Kirche hat schon viele Krisen überstanden
Zerbrechlichkeit und Kleinheit seien nicht nur „Indikatoren eines Problems, sondern die alltägliche Wirklichkeit, in der die Kirche schon immer lebt“, sagte der Kardinal und erinnerte daran, dass die Kirche in den vergangenen 50 Jahren viele Krisen überstanden habe, „weil ihre Hirten keine Angst hatten, das Evangelium zu predigen und sich bewusst waren, dass sie eine Mission haben.“
Der Ständigen Rat der CEI setzt sich aus dem Präsidium der nationalen Bischofskonferenz, den Vorsitzenden der 16 regionalen Bischofskonferenzen Italiens und der zwölf Ständigen Kommissionen der Bischofskonferenz zusammen. Die CEI ist mit 231 Mitgliedern die mit Abstand größte Bischofskonferenz in Europa. DT/dsc
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