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Römische Ostern ohne den Papst

Im Vatikan bereitet man sich darauf, dass verschiedene Kardinäle die liturgischen Feiern von Palmsonntag bis zum Ostermontag leiten werden.
Postkarten mit Franziskus-Motiv auf dem Petersplatz
Foto: IMAGO/ALESSIA GIULIANI (www.imago-images.de) | Die letzten Mitteilungen des Vatikans lassen darauf schließen, dass sich das Befinden von Franziskus weiter verbessert.

Rom steht noch ganz im Zeichen des 20. Todestags von Johannes Paul II. Tausende von Gläubigen nahmen am Mittwoch an einer Vigilfeier auf dem Petersplatz teil, darunter viele Polen. Im Petersdom hatte am Nachmittag eine Gedenkmesse stattgefunden, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hielt die Predigt, und viele Kardinäle, darunter Stanisław Dziwisz, einst Sekretär des heiligen Papstes und emeritierter Erzbischof von Krakau, hatten sich eingefunden.

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In seiner Begrüßung lud der polnische Kardinal dazu ein, für die Gesundheit von Papst Franziskus zu beten, der „geistig mit uns verbunden“ sei, damit „der Herr ihm die nötige Kraft gebe, um die pilgernde Kirche in diesem Jubiläumsjahr im Zeichen der Hoffnung zu führen, in diesen schwierigen Zeiten für die Kirche und für die Welt“.

Im dritten Monat nicht präsent

Und so ist es: Papst Franziskus ist seit Wochen schon mit dem Geschehen rund um das Heilige Jahr geistig verbunden, aber nun schon im dritten Monat nicht präsent. Da sich der immer noch an einer Lungeninfektion leidende Papst strikt an die Empfehlung der Ärzte hält, sich ohne öffentliche Termine in seinem Wohntrakt in Santa Marta auszuruhen und möglichst wenig Besuche zu empfangen, geht man inzwischen davon aus, dass die Feiern vom Palmsonntag und in der Karwoche sowie das Osterfest ohne Papst Franziskus stattfinden werden. Auch dem Kreuzweg im Kolosseum dürfte ein Kardinal vorstehen.

Die letzten Mitteilungen des Vatikans lassen darauf schließen, dass sich das Befinden von Franziskus weiter verbessert. Die jüngste Röntgenaufnahme der Lunge habe gezeigt, dass die Entzündung zurückgehe, auch mache das Sprechvermögen des Papstes Fortschritte, hieß es. Er konzelebriere täglich in der Kapelle, die zum Wohnbereich des Papstes gehört, auch arbeite er tagsüber eine gewisse Zeit am Schreibtisch. Nachts und teilweise am Tag erhalte er zusätzlich Sauerstoff, auch physiotherapeutische Übungen gehörten zum Programm der Rehabilitation. Dem Rat der behandelnden Ärzte in der Gemelli-Klinik zufolge soll Franziskus die Ruhephase bis in den Mai hinein einhalten.

Die wichtigsten Bezugspersonen des Papstes

Der Papst nimmt weiter Ernennungen von Bischöfen vor und wendet sich mit schriftlichen Botschaften an die speziellen Gruppen, die im Rahmen des Heiligen Jahrs nach Rom kommen. Seine Ansprachen zum „Angelus“ am Sonntag werden schriftlich verbreitet. Am vergangenen Sonntag rief er die Gläubigen dazu auf, es ihm gleichzutun: „Liebe Freunde, lasst uns diese Fastenzeit, und erst recht das Jubeljahr, als eine Zeit der Heilung erleben. Auch ich erlebe sie so, in meiner Seele und in meinem Körper“, hieß es in dem vom Vatikan verbreiteten Text. „Gebrechlichkeit und Krankheit sind Erfahrungen, die uns alle verbinden, umso mehr aber sind wir Brüder in dem Heil, das Christus uns geschenkt hat“, schrieb der Papst.

Wichtigste Bezugspersonen sind für Franziskus neben seinen Sekretären sein Pfleger Massimiliano Strappetti. Als Franziskus am Tag seiner Rückkehr in den Vatikan auf einem Balkon der Gemelli-Klinik zu sehen war, stand Strappetti hinter dem Papst, schob den Rollstuhl und sprach mit ihm. Ein zweiter Pfleger ist Andrea Rinaldi, beide leiten seit 2022 den medizinischen Pflegedienst im Vatikan. Auch zwei Schwestern sind für die Betreuung von Franziskus in Santa Marta abgestellt.  DT/gho

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