Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Zum Tod Benedikts XVI.

„Ein Theologe von Art und Statur der Kirchenväter“

Glaube, Liebe, Hoffnung: Gerhard Kardinal Müller würdigt die theologischen Beiträge des verstorbenen Papstes Benedikt XVI.
Benedikt XVI 2006 in Regensburg
Foto: Matthias Schrader (dpa) | Die sog. "Regensburger Rede" gehört für Gerhard Kardinal Müller zu den programmatischen "Meilensteinen" des verstorbenen Papstes.

In einem Exklusivbeitrag für die Tagespost erinnert Gerhard Kardinal Müller an die programmatischen Grundsätze Joseph Ratzingers in seiner ganzen Schaffenszeit als Theologe, ebenso wie an seine inhaltlichen Meilensteine als Pontifex Benedikt XIV. Das Christentum sei eben kein „System von spekulativen Lehren im Sinne der Philosophien und Weltanschauungen oder eine Summe von einzelnen, nur positivistisch miteinander verbundenen Geboten und Verboten. In Glaube, Hoffnung und Liebe begegnen wir einer Person: dem konkreten Menschen Jesus von Nazareth.“

Lesen Sie auch:

Die göttlichen Tugenden in drei Enzykliken

Diesen Grundgedanken habe der Theologieprofessor Ratzinger bereits in seiner „Einführung in das Christentum von 1968 entwickelt. In drei Enzykliken habe er dann als Papst Glaube, Hoffnung und Liebe, die göttlichen Tugenden, behandelt: „Deus caritas est“ von 2005, in der es nicht nur um Liebe als Antwort auf Gott, sondern auch um die Erkenntnis des Wesens Gottes als Liebe gehe; „Spe salvi“ von 2007, in der die Hoffnung als „tragende Kraft und Motivation des Christen gerade in unserer Zeit“ beschrieben werde; zuletzt „Lumen fidei“, die von seinem Nachfolger Franziskus veröffentlichte Enzyklika zum Glauben, deren Idee und Entwurf ganz auf Benedikt zurückgingen.

Auch abseits der streng theologischen Themenfelder sieht Müller herausragende Beiträge des nun verstorbenen emeritierten Papstes. Gemäß seiner „Regensburger Rede“, der Müller als damaliger Regensburger Bischof beiwohnte, sei „ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Glaubensüberzeugungen möglich, wenn nur die Gesellschaft und der Staat auf der Anerkennung der natürlichen und vernunftgemäß begründeten Menschenrechte beruhen“. (DT/jra)

Was Gerhard Kardinal Müller als „Summe“ des Lebenswerkes Benedikt XIV. identifiziert, erfahren Sie im vollständigen Exklusivbeitrag in der kommenden Sonderausgabe der „Tagespost“.

Themen & Autoren
Vorabmeldung Benedikt XIV. Bischof Deus caritas est Gerhard Ludwig Müller Jesus Christus Kirchenväter

Weitere Artikel

Wenn der Römer essen geht, dann will er zurzeit natürlich wissen, welche päpstlichen Schreiben aus dem Apostolischen Palast zu erwarten sind.
21.09.2025, 09 Uhr
Redaktion
Die Theologie des Leibes gehört zu den tiefgreifendsten anthropologischen Lehren des kirchlichen Lehramts im 20. Jahrhundert. Wie verhält sich Leo XIV. zu ihr? Eine Spurensuche.
17.05.2025, 19 Uhr
Corbin Gams
Der erste Clemensbrief als Vorläufer päpstlicher Enzykliken zeigt schon im ersten Jahrhundert die Verantwortung der Nachfolger Petri für die Belange der Universalkirche.
22.06.2025, 13 Uhr
Werner Münch

Kirche

Wir sollten für diejenigen, die uns verletzt haben, beten. Wir wissen nicht, ob wir es nicht selbst dem Gebet eines anderen verdanken, dass wir nicht schlimmer dran sind.
14.10.2025, 07 Uhr
Luisa-Maria Papadopoulos