In einem Exklusivbeitrag für die Tagespost erinnert Gerhard Kardinal Müller an die programmatischen Grundsätze Joseph Ratzingers in seiner ganzen Schaffenszeit als Theologe, ebenso wie an seine inhaltlichen Meilensteine als Pontifex Benedikt XIV. Das Christentum sei eben kein „System von spekulativen Lehren im Sinne der Philosophien und Weltanschauungen oder eine Summe von einzelnen, nur positivistisch miteinander verbundenen Geboten und Verboten. In Glaube, Hoffnung und Liebe begegnen wir einer Person: dem konkreten Menschen Jesus von Nazareth.“
Die göttlichen Tugenden in drei Enzykliken
Diesen Grundgedanken habe der Theologieprofessor Ratzinger bereits in seiner „Einführung in das Christentum von 1968 entwickelt. In drei Enzykliken habe er dann als Papst Glaube, Hoffnung und Liebe, die göttlichen Tugenden, behandelt: „Deus caritas est“ von 2005, in der es nicht nur um Liebe als Antwort auf Gott, sondern auch um die Erkenntnis des Wesens Gottes als Liebe gehe; „Spe salvi“ von 2007, in der die Hoffnung als „tragende Kraft und Motivation des Christen gerade in unserer Zeit“ beschrieben werde; zuletzt „Lumen fidei“, die von seinem Nachfolger Franziskus veröffentlichte Enzyklika zum Glauben, deren Idee und Entwurf ganz auf Benedikt zurückgingen.
Auch abseits der streng theologischen Themenfelder sieht Müller herausragende Beiträge des nun verstorbenen emeritierten Papstes. Gemäß seiner „Regensburger Rede“, der Müller als damaliger Regensburger Bischof beiwohnte, sei „ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Glaubensüberzeugungen möglich, wenn nur die Gesellschaft und der Staat auf der Anerkennung der natürlichen und vernunftgemäß begründeten Menschenrechte beruhen“. (DT/jra)
Was Gerhard Kardinal Müller als „Summe“ des Lebenswerkes Benedikt XIV. identifiziert, erfahren Sie im vollständigen Exklusivbeitrag in der kommenden Sonderausgabe der „Tagespost“.