Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Auftakt der Synodalversammlung

Synodalversammlung wird über Änderungsanträge der Bischöfe abstimmen

Solch ein Vorgehen sei „legal“, allerdings wolle man „genau hinschauen, welche Motive dahinter liegen“, so die ZdK-Präsidentin Stetter-Karp.
Auftakt Pressekonferenz der fünften Synodalversammlung
Foto: Regina Einig | Es herrsche unter den Synodalen eine gewisse Anspannung, so die ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp bei der Auftakt-Pressekonferenz der fünften Synodalversammlung, „weil die römischen Interventionen wirken“.

Bevor die auf dem Synodalen Weg bislang erarbeiteten Handlungs- und Grundtexte auf der letzten Etappe des Reformprozesses in die Abstimmung gehen, wird die Synodalversammlung über von der Deutsche Bischofskonferenz (DBK) eingebrachte Änderungsanträge abstimmen. Dies erklärte der DBK-Vorsitzende, der Limburger Bischof Georg Bätzing, bei der Auftakt-Pressekonferenz der fünften Synodalversammlung in Frankfurt.

Wille, die Zweidrittelmehrheit der Bischöfe zu stärken

Bei der jüngsten Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe in Dresden habe man „zu einigen wenigen, aber wichtigen Texten miteinander sehr intensiv beraten“, so Bätzing. Daraus seien Vorschläge entstanden, vor der Abstimmung in zweiter Lesung noch einmal Änderungsanträge zu stellen. Bätzing betonte: „Das geschieht aus dem Willen heraus, die Zweidrittelmehrheit der Bischöfe zu stärken. Aber über jeden Änderungsantrag muss die Synodalversammlung erstmal abstimmen.“

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Die Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, erklärte, solch ein Vorgehen sei „legal“, allerdings wolle man „genau hinschauen, welche Motive dahinter liegen“. Wörtlich fragte Stetter-Karp: „Geht es darum, weichgewaschene Papiere nochmal greenzuwaschen, bis fast nichts mehr übrig bleibt, oder um den guten Willen der Bischofskonferenz, eine Zweidrittelmehrheit zu erreichen?“  Innerhalb der letzten 48 Stunden habe es zu mehreren Texten Änderungswünsche gegeben, daher müsse man erst noch sehen, was möglich sei.

Es herrsche unter den Synodalen eine gewisse Anspannung, so die ZdK-Präsidentin weiter, „weil die römischen Interventionen wirken“. Damit bezog sich Stetter-Karp auf das Veto des Vatikans, einen sogenannten Synodalen Rat einzurichten, was jedoch eines der Hauptanliegen des Synodalen Wegs darstellt. Auch auf diözesaner Ebene sei dies nicht erlaubt. Diese Botschaft aus Rom hatte der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, in seinem Grußwort an die deutschen Bischöfe in Dresden übermittelt. 

Anspannung zeigt sich in Probeabstimmungen

Dass Anspannung herrsche zeige sich beispielsweise auch an den Probeabstimmungen zu den einzelnen Texten, so Stetter-Karp weiter. Sie wünsche sich, dass die Zahl der Enthaltungen geringer werde. Ein entscheidender Punkt sei für sie zu wissen, „wir gehen weiter auf einem Weg, der am Samstag noch nicht beendet sein wird“, ansonsten sei die Energie „von uns Laien leider verschleudert“ gewesen.

Weder ZdK-Präsidentin Stetter Karp noch der DBK-Vorsitzende Bätzing, die zusammen mit dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode und dem Theologen Thomas Söding das Präsidium des Synodalen Weges bilden, wollten sich bei der Auftaktpressekonferenz konkret dazu äußern, ob sie damit rechnen, dass manche der zur Abstimmung stehenden Texte nicht die nötige Zweidrittelmehrheit der Bischöfe erreichen.  DT/mlu

Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der "Tagespost" umfassende Berichte, Hintergründe und Kommentare zur fünften Vollversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt.

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