Demokratische Prozesse und Abstimmungen über Gottes Willen haben in der Menschheitsgeschichte eine lange Tradition. Bereits am Berg Sinai wurde jedes einzelne der Zehn Gebote vom Volk Israel nach drei Lesungen approbiert, im Falle der ersten drei Gebote war eine Zweidrittelmehrheit, im Falle der Gebote vier bis zehn die einfache Mehrheit ausreichend.
Die Kirche muss auch ihre Lehre zur Abstimmung stellen
Das Buch Electiopopulorum berichtet uns davon: „Und da erhob sich eine große Debatte im Volk über die Liebe zum Nächsten. Einige waren dafür, andere dagegen. Am Ende stimmten 73,4 Prozent dafür. Aaron enthielt sich“ (Epo 8,15).
Da ist es selbstverständlich, dass auch die Kirche ihre Lehre zur Abstimmung stellt. Die Sexualmoral gilt weiter (Änderungsanträge sind nach synodaler Geschäftsordnung gescheitert), das Amts- und Weiheverständnis hingegen ist in zweiter Lesung mit einer Mehrheit von 88,8 Prozent durchgefallen. Nächste Woche geht es um die Göttlichkeit Christi und die Existenz Gottes. Umfragen sehen die Befürworter knapp vorn.
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