Was ist der Schriftkanon? Diese Frage stellt das Kompendium des Katechismus in der Nummer 20 und beantwortet sie folgendermaßen: „Der Schriftkanon ist die vollständige Liste der heiligen Schriften, welche die apostolische Überlieferung die Kirche unterscheiden ließ. Dieser Kanon umfasst 46 Schriften des Alten und 27 Schriften des Neuen Testaments.“ Weihbischof Dominik Schwaderlapp erklärt in der 20. Folge des „Katechismus-Podcasts“, dass es ein langer Weg mit Auseinandersetzungen gewesen sei, bis die Schriften des Kanons festgelegt gewesen seien. Manche Autoren hätten Fälschungen verfasst, „weil sie neugierige Fragen beantworten“ oder Christus in eine gewisse Richtung drängen wollten, die ihnen besser gelegen hätte. So habe damals das Lehramt – die Bischöfe zusammen mit dem Papst – die Aufgabe gehabt, „die Spreu vom Weizen zu trennen“ und die inspirierten von den nicht-inspirierten Schriften zu unterscheiden.
Der dreifaltige Gott spricht durch die Heilige Schrift
Im Gegensatz zum reformatorischen „Sola Scriptura-Prinzips“ verstehe die katholische Kirche die Bibel somit als „Buch der Kirche“. „Wir glauben, dass die Kirche die Autorität hatte, den Kanon definitiv festzulegen“, so Schwaderlapp. Die Heilige Schrift sei also „nicht vom Himmel gefallen“. Allein die Existenz der Heiligen Schrift sei bereits ein Beleg dafür, dass Schrift und Tradition zusammengehörten. Die Mitte von beidem sei Jesus Christus, das Wort schlechthin, das sich ausdrücke in der Heiligen Schrift, in der lebendigen Überlieferung der Kirche, und dem wir begegneten in der Feier der Sakramente.
Am Ende des Podcast ermutigt der Weihbischof alle Hörer, die Heilige Schrift „immer wieder zur Hand“ zu nehmen, da „der dreifaltige Gott zu jedem von uns durch dieses Buch sprechen“ und uns inspirieren wolle, „heute dem Sohn Gottes zu folgen und ihn zu bezeugen.“
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