Das am Montag zum fünften Mal durchgeführte „Prayer Breakfast“ bringt einen Hauch Internationalität in das österreichische Parlament. Nicht nur Vertreter von drei Religionen, sondern extra angereiste Politiker aus Deutschland, Ungarn, Serbien, Brüssel und Wales sind bei dem Gebetsfrühstück nach amerikanischem Vorbild anwesend. Darüber hinaus kommen bei der deutlich christlich geprägten Zusammenkunft mit dem Motto „Und der Friede Gottes wird Eure Herzen bewahren“ (Philipper 4,7) österreichische Politiker aller Parteien zusammen. Organisiert wird das Event von der ÖVP-Nationalratsabgeordneten Gudrun Kugler sowie der SPÖ-Nationalratsabgeordneten Elisabeth Feichtinger.
Gebet ist stärkste Waffe der Welt
Bei dem Frühstück, wo Politiker zusammen mit Priestern, Pastoren sowie Mitarbeitern vor allem christlicher, aber auch muslimischer und jüdischer Verbände bei Kaffee und Brötchen an Tischen sitzen um im Glauben zusammenzukommen, ist als Hauptredner der Exekutivdirektor des UN-Welternährungsprogramms und Friedensnobelpreisträger von 2020, David Beasley, eingeladen.
Er zeichnete ein düsteres Bild der Zukunft. Aufgrund von Covid-19, der Klimakrise, aber vor allem dem Krieg gegen die Ukraine, würden in den kommenden Jahren 500 Millionen Afrikaner ihr Land verlassen müssen. Die Lösung für die Krisen sieht der ehemalige republikanische Gouverneur des US-Bundesstaates South Carolina in der Botschaft „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ von Jesus Christus. Gerade seine Feinde müsste man lieben. Christen sollten angesichts der zahlreichen Spaltungen als „Brüder und Schwestern“, trotz etwaiger Differenzen, zusammenkommen.
Das Gebetsfrühstück hat seinen Ursprung im 2. Weltkrieg
Beasley erzählt die Geschichte des parlamentarischen Gebetsfrühstücks: Angesichts des Horrors des zweiten Weltkriegs, hätten die amerikanischen Politiker, Demokraten wie Republikaner, nicht mehr weitergewusst.
Sie hätten den Entschluss gefasst, dass nun nur mehr das gemeinsame Gebet helfe, welches größer sei als die Differenzen, die Politiker trenne. „Das Gebet ist die stärkste Waffe der Welt“, ist der Nobelpreisträger überzeugt. Das gelte auch für die Situation heute.
Durch Unfall Gott kennengelernt
Für enthusiastischen Applaus und eine Standing Ovation sorgt das Glaubenszeugnis von Samuel Koch, der seit einem Unfall bei der Show „Wetten, dass..?“ querschnittsgelähmt ist. Der Autor und Schauspieler erzählt, wie er Kraft und Freude von Jesus Christus schöpft.
Nach seinem drei-monatigen Aufenthalt an der Intensivstation sei es „die einzig logische Konsequenz gewesen“ sich an Gott zu wenden. „Vielleicht ist eine körperliche Unversehrtheit nicht die oberste Priorität des Lebens“, erläutert Koch. Durch Gott sei innerer Frieden trotz schwieriger äußerer Umstände möglich.
Überraschungsgast: Jordan Peterson
Ein weiterer Programmpunkt ist ein Friedesgebet von Franz von Assisi, das ukrainische und russische Gläubigen verlesen. Nach Fürbitten von österreichischen Politikern wird als Abschluss „Großer Gott, wir loben dich“ gesungen.
Auch ein Gast, mit dem niemand rechnete, ist erschienen: Der internationale Psychologe und Redner Jordan Peterson folgte der Einladung Gudrun Kuglers und nimmt mit seiner Frau Tammy an dem gebetsfrühstück teil. Der erfolgreiche Buchautor befindet sich gerade auf einer Europa-Tournee.
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.