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Schönborn: Emeritierung zum 80. Geburtstag

Der Wiener Erzbischof rechnet damit, dass Papst Franziskus sein Rücktrittsgesuch am 22. Januar 2025 annimmt.
Kardinal Christoph Schönborn, Wien, Sprecher; Glaubensfestival MEHR24, Messe Augsburg; Glaubensfestival MEHR24, Augsburg
Foto: IMAGO/Klaus Rainer Krieger (www.imago-images.de) | Seine Emeritierung steht kurz bevor: Am 22. Jänner wird Christoph Kardinal Schönborn 80 Jahre alt.

Der Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn, rechnet offenbar damit, dass Papst Franziskus sein Rücktrittsgesuch pünktlich zum 80. Geburtstag annimmt. Bei einem Medienempfang im Wiener Priesterseminar sagte Schönborn am Donnerstagabend, er wisse selbst nicht, wer neuer Erzbischof von Wien werden wird, und wenn er es wüsste, dann würde er es nicht sagen. „Medien-Bischof“, also innerhalb der Österreichischen Bischofskonferenz für die Medien zuständig, bleibe er jedenfalls bis zum 22. Januar, „bis der Papst meinen Rücktritt annimmt“.

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Da der Papst nicht über die Referate innerhalb der Bischofskonferenz befindet, sondern Schönborn mit der Emeritierung als Wiener Erzbischof aus der Konferenz ausscheidet, ist damit auch das Datum für die Annahme des Rücktritts genannt. Damit widersprach der seit 1995 amtierende Erzbischof von Wien sich seit einigen Tagen rasch ausbreitenden Gerüchten, die Annahme seines Rücktrittsgesuchs könnte unmittelbar bevorstehen, also noch vor Weihnachten erfolgen.

Die Kirche Österreichs geprägt

Eine offene Kommunikation mit Blick auf seine Emeritierung hatte Schönborn bereits vor fünf Jahren praktiziert, als er öffentlich darüber sprach, Papst Franziskus bereits vor seinem 75. Geburtstag das kirchenrechtlich vorgesehene Rücktrittsgesuch überreicht und mit dem Papst auch darüber gesprochen zu haben. Bei einer Pressekonferenz erzählte er im Herbst 2019, wie er am Rande der Amazonas-Synode Papst Franziskus sein Rücktrittsgesuch übergeben habe. Doch so schnell ließ Papst Franziskus den Vertrauten in Wien nicht ziehen. Zumal sich Schönborn in der an Terminen und Reisen armen Corona-Zeit von gesundheitlichen Problemen gut erholte.

Der in den letzten Weltkriegsmonaten, am 22. Januar 1945, im Sudetenland geborene und nach der Vertreibung der Familie in Vorarlberg aufgewachsene Christoph Schönborn hat die Kirche in Österreich spätestens ab 1995 stark geprägt. 1991 ernannte Papst Johannes Paul II. den damaligen Dominikanerpater und Dogmatik-Professor zum Weihbischof in Wien, 1995 in den Turbulenzen der Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal Hans Hermann Groer zum Erzbischof-Koadjutor. Mit Groers Rücktritt wurde Schönborn amtierender Erzbischof; 1998 wurde er auch zum Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz gewählt. In dieser Funktion beerbte ihn der Salzburger Erzbischof Franz Lackner. Über Schönborns Nachfolge in der Erzdiözese Wien wird seit Jahren heftig spekuliert. (DT/sba)

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