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Ouellet verlässt das Bischofs-Dikasterium

Der Kardinal hatte aus Altersgründen seinen Rücktritt angeboten. Sein Nachfolger wird der Bischof von Chiclayo in Peru, Robert Francis Prevost.
Papst Franziskus und Kardinal Ouellet
Foto: Fabio Frustaci via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Kardinal Ouellet hatte dem Papst aus Altersgründen seinen Amtsverzicht angeboten. Der 78-Jährige leitete seit 2010 die Behörde für Bischöfe, die für die Verfahren von Bischofsernennungen und disziplinarrechtliche ...

Kardinal Marc Ouellet, Präfekt des Bischofs-Dikasteriums und Präsident der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika, ist am Montag von Papst Franziskus in den Ruhestand entlassen worden. Laut „Vatican News“ wird Robert Francis Prevost, ein Geistlicher des Augustinerordens und bisheriger Bischof von Chiclayo in Peru, beide Ämter übernehmen. Ihm wurde dazu die Erzbischofswürde verliehen.

Ouellet kritisierte Synodalen Weg

Kardinal Ouellet hatte dem Papst aus Altersgründen seinen Amtsverzicht angeboten. Der 78-Jährige leitete seit 2010 die Behörde für Bischöfe, die für die Verfahren von Bischofsernennungen und disziplinarrechtliche Angelegenheiten zuständig ist. In diesem Amt hatte er zuletzt im Rahmen des "Ad-limina"-Besuchs der deutschen Bischöfe in Rom und in einem Interview mit der spanischen Zeitschrift „Omnes“ die Reformbestrebungen des Synodalen Weges scharf kritisiert.

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Besonders wenig Verständnis zeigte er für die Absicht, einen sogenannten Synodalen Rat einzusetzen: „Wenn die Struktur des Synodalen Rates dazu führt, dass eine Arbeitsweise etabliert wird, wie wir sie beim Synodalen Weg gesehen haben, und wenn so die Kirche in Deutschland in Zukunft geleitet werden soll, dann habe ich den Bischöfen schon sehr deutlich gesagt: Das ist nicht katholisch.“

Hintergrund von Bischof Prevost

Bischof Prevost wird sein Amt am 12. April 2023 antreten. Der geborene Amerikaner trat 1977 in das Noviziat des Ordens vom Heiligen Augustinus (OSA) in St. Louis ein. Zeitgleich zu seinem feierlichen Gelübde studierte er an der Katholisch-Theologischen Hochschule in Chicago und machte 1982 einen Abschluss in Theologie. Mit 27 Jahren wurde er vom Orden nach Rom geschickt, um Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität St. Thomas von Aquin („Angelicum“) zu studieren. Am 19. Juni 1982 erhielt er die Priesterweihe, 1984 das Lizentiat und kam zur Mission nach Peru (1985-1986).

Nach seiner Promotion 1987, wurde er zum Berufungs- und Missionsdirektor der Augustinerprovinz „Mutter vom Guten Rat“ in Olympia Fields, Illinois (USA), gewählt. 1988 entsendete man ihn erneut nach Peru, als Leiter eines gemeinsamen Ausbildungsprojekts für Augustiner-Aspiranten aus verschiedenen. Dort wurde er Prior der Gemeinschaft (1988-1992), Ausbildungsleiter (1988-1998) und Lehrer der Professen (1992-1998). Anschließend wurde er Gerichtsvikar von Trujillo (1989-1998), Professor für Kirchenrecht, Patristik und Moral im Großen Seminar „San Carlos und San Marcelo“.  DT/jmo

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