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Franziskus besucht schwerkranken Benedikt

Der Gesundheitszustand des emeritierten Papstes hat sich in den letzten Stunden verschlimmert, teilt der Vatikan mit. Augenblicklich sei die Lage aber "unter Kontrolle".
Ehemaliger Papst Benedikt
Foto: Gregorio Borgia (AP) | ARCHIV - ARCHIV - 08.12.2015: Vatikan, Vatikanstadt: Der ehemalige Papst Benedikt XVI. sitzt bei einer Messe im Petersdom.

Der Gesundheitszustand des emeritierten Papstes Benedikt XVI. ist als "ernst" zu bezeichnen. Dies erfuhr die "Tagespost" am Mittwoch aus dem Vatikan. Vatikansprecher Matteo Bruni erklärte in einer Pressemitteilung: "In den letzten Stunden hat sich eine Verschlimmerung eingestellt, die dem fortgeschrittenen Alter zuzuschreiben ist. Die Lage ist augenblicklich unter Kontrolle und wird beständig von den Ärzten begleitet."

Bei seiner Generalaudienz am Vormittag rief Papst Franziskus bereits zum Gebet für den emeritierten Papst auf. Benedikt sei „sehr krank“, so Franziskus. „Ich bitte euch alle um ein besonderes Gebet für den emeritierten Papst Benedikt XVI., der im Stillen die Kirche unterstützt“, so der Papst wörtlich in seinen italienischen Grußworten. Weitere Details zum Gesundheitszustand seines Vorgängers nannte Franziskus zunächst nicht, brach aber unmittelbar nach der Generalaudienz auf, um Benedikt im Kloster "Mater ecclesiae" zu besuchen.

2020 zuletzt in Deutschland

Weiter erklärte Papst Franziskus: „Bitten wir den Herrn, dass er ihn tröste und ihn unterstütze bei diesem Zeugnis der Liebe gegenüber der Kirche – bis zum Ende.“ Der heute 95-jährige emeritierte Papst Benedikt XVI. leitete die katholische Kirche von 2005 bis 2013.

Zu seinem letzten Besuch in Deutschland im Juli 2020 war Benedikt XVI. trotz einer schweren Herpes-Entzündung im Gesicht aufgebrochen. Er wollte unbedingt noch einmal mit seinem todkranken Bruder Georg Ratzinger zusammentreffen. Von dieser Erkrankung hatte sich der Emeritus wieder erholt. Seitdem hatte sich der Privatsekretär des emeritierten Papstes, Kurienerzbischof Georg Gänswein, gelegentlich zu Benedikts Verfassung geäußert. Noch im November 2021 erklärte Gänswein gegenüber dieser Zeitung: "Benedikt ist stabil in der physischen Schwäche und Gott sei Dank glasklar im Kopf." Es sei aber nachvollziehbar, "dass die physischen Kräfte mit 94 und nach dem Tod seines Bruders, der ihm schwer zugesetzt hat, weiter abgenommen haben".  DT/mlu

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