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DBK-Schulpapier: Hanke warnt vor „Sackgasse“

Der emeritierte Bischof von Eichstätt befürchtet eine Abkehr von der biblischen Anthropologie und warnt vor einer pastoralpädagogischen Linie ohne theologisches Fundament.
Bischof Gregor Maria Hanke
Foto: Bistum Eichstätt | Pater Gregor sieht das Hauptproblem der Handreichung in der Methodik und im „positivistischen Ansatz“.

Der emeritierte Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat deutliche Vorbehalte gegen das umstrittene Papier „Geschaffen, erlöst und geliebt. Sichtbarkeit und Anerkennung der Vielfalt sexueller Identitäten in der Schule“ der Deutschen Bischofskonferenz (DBK)  geäußert. Wie das Portal „CNA deutsch" am Dienstag berichtete, würdigt Hanke zwar das pastorale Anliegen, kritisiert jedoch, das Papier lasse erkennen, „dass die in der biblisch-christlichen Anthropologie gründende kirchliche Lehre keine Hilfe bietet, ja hinderlich sei, Toleranz und Respekt zu praktizieren“. Zudem erwecke es den Eindruck, „dass wir nicht mehr wirklich daran glauben, was wir vom Menschen als Gottes Geschöpf und Ebenbild verkünden sollten“.

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Nach den (Erz-)Bischöfen Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) ist Hanke der vierte — wenn auch emeritierte — Bischof, der sich öffentlich gegen das Papier stellt. Er teilt die Grundkritik der anderen drei Bischöfe und betont gegenüber „CNA deutsch", dass es ein kirchliches Ringen um Respekt und Wohlwollen für junge Menschen brauche, die sich „queer“ fühlten. Zugleich warnt er vor einer Begleitung, die die biblische Botschaft ausklammere.

Hanke warnt vor reduktionistischer Definition von Identität

In Anknüpfung an die Stellungnahme des Passauer Bischofs erinnert Hanke daran, dass der Anruf Gottes an den Menschen durch die Offenbarung dem Prozess der ganzheitlichen Selbstwerdung diene, einem Personsein, „das nicht fertig ist“. Das DBK-Papier blende diesen theologischen Horizont jedoch aus und führe zu einer reduktionistischen Definition von Identität: „Wie ich mich fühle, auch fluid, ist’s gut.“ Ein Ansatz ohne Einbindung der biblischen Botschaft sei jedoch „eine Sackgasse“.

Das Hauptproblem sieht Hanke in der Methodik und im „positivistischen Ansatz“ der Handreichung, verbunden mit einem Freiheitsbegriff, der das autonome Selbst zur „entscheidenden Norm“ erhebe. Bereits während seiner Amtszeit sei er dem Entwurf „sehr kritisch“ begegnet.

Papier will kirchliche Sexualmoral differenziert darstellen

Das Papier, erarbeitet von der Kommission für Erziehung und Schule unter Vorsitz von Bischof Heinrich Timmerevers, versteht sich laut DBK als Hilfe, die kirchliche Sexualmoral differenziert darzustellen. Umstrittene Punkte seien auch im Unterricht als umstritten zu kennzeichnen, damit Schülerinnen und Schüler sich ein eigenes, begründetes Urteil bilden können. Die Handreichung knüpft an die Texte des Synodalen Weges zur Neubewertung von Homosexualität und zum Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt an.

Hanke war seit 2006 Bischof von Eichstätt und einer der Bischöfe, die sich mit Hinweis auf ignorierte Weisungen aus Rom durch den Synodalen Weg weigerten, Mitglied des Synodalen Ausschusses zu sein. Papst Leo XIV. nahm sein Rücktrittsgesuch, das Hanke noch vor Erreichen der Altersgrenze eingereicht hatte, in diesem Jahr an. Bis zur Ernennung eines neuen Bischofs leitet Alfred Rottler das Bistum als Diözesanadministrator.  DT/dsc

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