Die Nordische Bischofskonferenz (NBK) hat einen neuen Vorsitzenden: Bischof Erik Varden, Prälat von Trondheim und Apostolischer Administrator von Tromsö, tritt in die Nachfolge von Bischof Kozon aus Kopenhagen, der bald sein 75. Lebensjahr und damit das vorgeschrieben Rücktrittsalter für Bischöfe erreicht. Darum sei er nicht mehr zur Wahl angetreten, heißt es in einer Pressemitteilung der NBK vom Mittwoch.
Kozon zeigte sich zufrieden mit der Wahl: „Mit Bischof Erik Varden ist die NBK sehr gut für die Zukunft aufgestellt“. Und auch Kardinal Anders Arborelius — ebenfalls bald 75 Jahre alt — äußerte sich anerkennend: Bischof Erik bringe eine gute Leitungserfahrung mit und eine tiefe Spiritualität. „Die Nordische Bischofskonferenz ist weiterhin in guten Händen.“
Varden will „evangelisierenden Einsatz fördern"
Der 50-jährige Varden selbst erklärte in einer ersten Stellungnahme, dass die Aufgabe in der Bischofskonferenz wesentlich sei, „um unseren evangelisierenden Einsatz zu fördern durch tiefe Gespräche und vertrauensvolle Freundschaft“. Die katholische Präsenz in den nordischen Ländern wachse.
Und weiter: „Geistig und materiell wollen wir dieses Wachstum intelligent begleiten und alle guten Initiative unterstützen.“ Die postsäkulare Gesellschaft öffne sich wieder metaphysischen Fragen und geistigen Werten. „Christus ist und bleib das Licht der Welt, Ziel des menschlichen Daseins. Unsere Aufgabe ist es, ihn glaubwürdig, treu zu vertreten", erklärte Varden.
Erster Bischof aus Norwegen seit Reformation
Der Bischof ist seit 2002 Mitglied des Ordens der Trappisten und stand von 2015 bis zu seiner Bischofsernennung im Jahr 2019 als Abt der Abtei Mount St. Bernard in Leicestershire vor (Vereinigtes Königreich). Er ist der erste in Norwegen geborene Bischof von Trondheim seit der Reformation. Seine fünf Vorgänger waren Bischöfe aus Deutschland. Zur Nordischen Bischofskonferenz gehören sieben Teilkirchen — fünf Diözesen und zwei Territorialprälaturen mit 350.000 Katholiken, die meisten davon sind Zuwanderer.
Die NBK hatte mit ihrer Kritik am deutschen Synodalen Weg von sich reden gemacht. Unter anderem wandte sie sich in einem Offenen Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), den Limburger Bischof Georg Bätzing, und warnte davor, sich bei den Reformbestrebungen zu sehr am Zeitgeist zu orientieren. Bei der legitimen Suche nach Antworten müsse man „vor jenen Themen halt machen, die unveränderliche Teile der Lehre der Kirche beinhalten“, schrieben sie. Es gelte, die Verheißungen Jesu neu zu entdecken und „als Quelle der Freude, der Freiheit und des Gedeihens“ zu vermitteln.
Ebenfalls wiedergewählt und damit für weitere vier Jahre im Amt bestätigt wurde die langjährige Generalsekretärin der Bischofskonferenz, Schwester Anna Mirijam Kaschner. Die 53-Jährige ist bereits seit 2009 Generalsekretärin der NBK, die als erste Bischofskonferenz weltweit dieses Amt für Frauen öffnete. DT/dsc
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