Bischof Gregor Maria Hanke hat am Pfingstsonntag sein Amt als Bischof von Eichstätt niedergelegt. Wie das Bistum Eichstätt auf seiner Webseite mitteilt, geht der 70-Jährige auf eigenen Wunsch in den vorzeitigen Ruhestand. Papst Franziskus hatte den Rücktritt bereits vor Ostern „nunc pro tunc“, also auf einen damals noch nicht festgelegten Termin, angenommen. Der Vatikan bestätigte die Annahme nun offiziell.
In einer persönlichen Erklärung nennt Hanke seine Beweggründe. Nach über 30 Jahren in Leitungsverantwortung, davon 13 Jahre als Abt von Plankstetten und fast 19 Jahre als Bischof, sei für ihn nun die Zeit gekommen, „loszulassen“. Seine Entscheidung sei das Ergebnis eines geistlichen Ringens. „Am Pfingstsonntag lege ich mein Amt in die Hände des Heiligen Vaters zurück“, so Hanke. Er wolle künftig als einfacher Pater Gregor in der Seelsorge wirken.
Innere Ermüdung
In einem Schreiben an die Mitarbeiter des Bistums sprach Hanke offen über die Belastungen seiner Amtszeit. Die Auseinandersetzung mit Missbrauchsfällen, Konflikten in der Universitätsleitung sowie ein Finanzskandal hätten ihn tief geprägt. „Ich will nicht verhehlen, dass ich eine innere Ermüdung spüre“, schreibt er. Die Gespräche mit Betroffenen sexuellen Missbrauchs hätten ihn besonders erschüttert.
Er betont zugleich seine Sehnsucht nach geistlicher Nähe und Einfachheit. Künftig wolle er keine bischöflichen Insignien mehr tragen und keine Pontifikalfunktionen übernehmen, es sei denn, sein Nachfolger bitte ihn ausdrücklich darum.
Die offizielle Verabschiedung erfolgt am 6. Juli beim Willibaldsfest. Auf eine große Abschiedsfeier verzichtet Hanke bewusst. „Angesichts der gegenwärtigen Lage der Kirche erachte ich einen schlichten Abschied als angemessene Form“, so der scheidende Bischof. DT/jna
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