Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Gänswein spricht über Emeritus

„Benedikts oberste Priorität war, Gott in den Mittelpunkt zu stellen“

Im Exklusiv-Videointerview mit der „Tagespost“ blickt Erzbischof Georg Gänswein auf das Leben und Wirken von Papst Benedikt XVI. zurück.
Georg Gänswein und "Tagespost"-Chefredakteur Guido Horst
Foto: DT | "Tagespost"-Chefredakteur Guido Horst im Gespräch mit Kurienerzbischof Georg Gänswein.

Kaum jemand kannte Joseph Ratzinger beziehungsweise Papst Benedikt XVI. so gut wie er: Kurienerzbischof Georg Gänswein. Der langjährige Privatsekretär des emeritierten Papstes, der bis zum Tode Benedikts an dessen Seite stand, ist fest davon überzeugt, dass neben des Verhältnisses von Glauben und Vernunft es vor allem die Sichtbarmachung Gottes in der modernen Welt gewesen ist, die Joseph Ratzinger Zeit seines Lebens vorangetrieben wissen wollte. 

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„Letztlich ging es um die Frage Gottes oder, besser gesagt, die Mitte des Glaubens, Gott selbst wieder in den Mittelpunkt zu stellen und diejenigen, die Verantwortung in der Kirche haben, daran zu erinnern und auch zu ermutigen, die entsprechenden Schritte zu tun: Katechese, später hieß es dann Evangelisierung“ fasst Gänswein im exklusiven Interview mit der „Tagespost“ das Wirken von Benedikt XVI. zusammen, der am Silvestertag 2022 im Alter von 95 Jahren in Rom verstorben ist.


Gänswein: Die Rücknahme von „Summorum Pontificum“ schmerzte Benedikt

Im Gespräch mit dem Chefredakteur der „Tagespost“, Guido Horst, erzählt Gänswein außerdem, wann und wo er Joseph Ratzinger kennengelernt hat, wie die Zusammenarbeit mit ihm verlief und was seine Persönlichkeit im Kern ausgemacht hat. Zudem schildert der langjährige Privatsekretär Benedikts, wann und vor allem aus welchem eigentlichen Grund dieser schließlich seinen Amtsverzicht als Stellvertreter Christ ins Auge fasste.

Und dass das 2021 von Papst Franziskus veröffentlichte Motu proprio „Traditionis custodes“, welches die von Benedikt XVI. auf den Weg gebrachte Wiederzulassung des Messbuchs von 1962 zumindest ein Stück weit wieder zurückdrehte, den emeritierten Papst durchaus betrübte: „Das war schon ein Einschnitt. Ich glaube, dass Papst Benedikt dieses Motu proprio mit Schmerz im Herzen gelesen hat“ sagt Gänswein mit Blick auf die Revision von Benedikts eigenem Motu proprio „Summorum pontificum“ von 2007 durch seinen Amtsnachfolger.  DT/sta

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