Im Rahmen der Pressekonferenz der Erzdiözese München und Freising zum externen Gutachten zu sexuellem Missbrauch hat der Münchner Kardinal und Erzbischof, Reinhard Marx, sich für die Weihe von homosexuell empfindenden Priestern ausgesprochen. Nicht jeder sei gezwungen, seine eigene sexuelle Neigung zu nennen, ob er heterosexuell oder homosexuell ist. Dies sei jedem selbst überlassen „Aber wenn er es tut, dann ist das zu respektieren, dann ist das keine Einschränkung seiner Möglichkeit, ein Priester zu werden“, so der Erzbischof von München und Freising.
Marx: Erwarte von allen Priestern zölibatäre Lebensweise
Unabhängig von der sexuellen Orientierung erwarte er aber von allen Priestern, eine zölibatäre Lebensweise zu führen. Dies sei im Augenblick die Voraussetzung für das Priestertum. Im Gegensatz zu einigen Mitbrüdern im Bischofsamt sehe er in der Homosexualität keinen Hinderungsgrund für die Priesterweihe.
Mit Blick auf die Forderung der Aktion #OutInChurch zur Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts äußerte Marx: „Wenn wir sagen, eine homosexuelle Beziehung ist vielleicht nach der Lehre der Kirche keine Ehe, aber wir nehmen sie auch positiv auf als eine verbindliche Beziehung“, dann müsse dies für alle gelten. In diesem Sinne sei auch das kirchliche Arbeitsrecht zu ändern.
Generalvikar Christoph Klingan ergänzte, dass eine bischöfliche Arbeitsgruppe momentan „intensiv an einem Vorschlag arbeitet, wie man diese kirchliche Grundordnung verändert“. Dies müsse aber am Ende durch die Bischöfe entschieden werden. DT/fha
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