Die amerikanische Bischofskonferenz hat den am Dienstag veröffentlichten Bericht zum ehemaligen US-Kardinal Theodore McCarrick begrüßt. Man studiere nun die Ergebnisse und sei Papst Franziskus dankbar dafür, dass er die Kirche zu größerer Rechenschaft und Transparenz in Missbrauchsfragen und dem „fehlerhaften Umgang mit Missbrauchsvorwürfen auf jeder Ebene“ aufrufe, so der Erzbischof von Los Angeles und Vorsitzende der US-Bischöfe, José Gomez, in einer Stellungnahme.
Notwendig, Reue zu zeigen
Der McCarrick-Bericht beleuchte ein weiteres „tragisches Kapitel im langen Kampf der Kirche, sich mit den Verbrechen des sexuellen Missbrauchs durch Geistliche“ auseinanderzusetzen“. Den Opfer McCarricks, ihren Familien und allen weiteren Opfern, die von Geistlichen sexuell missbraucht worden seien, spreche er sein „tiefstes Mitgefühl und aufrichtige Entschuldigungen“ aus, so Erzbischof Gomez. Gemeinsam mit seinen Mitbrüdern würde er alles in ihrer Macht stehende unternehmen um sicherzugehen, dass niemand mehr ein solches Leid erfahre.
Gleichzeitig rief der Vorsitzende der US-Bischöfe auch alle Opfer dazu auf, sich an die Strafverfolgungsbehörden und kirchliche Autoritäten zu wenden. Der McCarrick-Bericht unterstreiche, dass es notwendig sei, Reue zu zeigen und in der Hingabe, Gottes Geschöpfen zu dienen, zu wachsen.
Über 400 Seiten lang
Der McCarrick-Bericht soll darüber aufklären, welche Deckung der ehemalige Bischof und schließlich Erzbischof von Washington im Vatikan hatte, so dass der mehrfache Missbrauchstäter bis 2018 weitgehend ungehindert wirken konnte. Er ist über 400 Seiten lang. Die kirchliche Karriere von McCarrick hatte noch unter dem Pontifikat von Paul VI. begonnen. Im Jahr 2000 wurde er mit seinem Wechsel nach Washington Kardinal. Papst Franziskus hat dann 2018 seinen Rücktritt als Kardinal angenommen und ihn im Februar 2019 auch aus dem Klerikerstand entlassen. DT/mlu