Angesichts der im Osten anstehenden Landtagswahlen und den Umfragen, die der AfD Erfolge voraussagen, „kann einem durchaus bange sein“. So äußert sich der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa im Gespräch mit der „Katholischen Nachrichtenagentur“ (KNA). Man solle aber dennoch darauf vertrauen, dass die gesunden Kräfte nicht die schwächsten würden. „Es gab ja schon manche politische Bewegungen, die sich dann verloren haben“, so Zdarsa.
Zdarsa: Nicht einfachen Antworten zum Opfer fallen
Die Kirche sollte in dieser Lage informieren, sich dem Gespräch stellen, und „mit Glaube und Vernunft den eigenen Standpunkt bezeugen“. Gleichzeitig müsse sich die Kirche immer wieder neu besinnen, um nicht selbst einfachen Antworten zum Opfer zu fallen. Er halte eine klare Sprache für wichtig, „denn mit der Sprache fängt alles an. Wir brauchen umfassende Informationen, keine Ideologien und schon gar keine ,Political Correctness'“.
Im Gespräch mit der KNA geht der Augsburger Bischof auch auf das Thema Abtreibung ein. „Der unbedingte Schutz des Lebens, für den Christen stehen, wird in unserer Gesellschaft immer schwieriger. Wer sich heute gegen Abtreibung oder auch Sterbehilfe einsetzt, wird freiheitsfeindlich geschimpft“, beklagt Zdarsa. Daher begrüße er Aktionen wie den Berliner „Marsch für das Leben“.
Zdarsa zum "synodalen Weg": Halte das für Etikettenschwindel
Auch zum „synodalen Weg“, den die Deutsche Bischofskonferenz auf ihrer Frühjahrsvollversammlung beschlossen hatte, äußert sich der Bischof. Den Begriff weise er weit von sich. „Vom griechischen Wortsinn her ist das eine Tautologie, das ist Unsinn. Ich halte das auch für einen Etikettenschwindel“, so Zdarsa. Bei der Abstimmung, die unter den Bischöfen per Handzeichen vorgenommen wurde, habe er sich daher sichtbar der Stimme enthalten.
DT/mlu
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