Wer hätte vor wenigen Jahren gedacht, man müsse die Zweigeschlechtlichkeit von Mann und Frau verteidigen? Ihre gegenseitige Zuordnung schien das „Natürlichste von der Welt“, unstrittig in allen Religionen und Kulturen und darüber hinaus in Biologie, Evolutionslehre, Hirnforschung… Mittlerweile ist das „Selbstverständliche“ beweisbedürftig.
Frauen sind „Menschen mit Uterus“ (den man ausleihen kann); Männer sind „Menschen mit Testosteron“ (und Sperma lässt sich auf Samenbanken bestellen). Und Kinder? Nach einem Gesetz-entwurf, der kürzlich in die Öffentlichkeit gelangte, sollen sie ab 14 Jahren ihr Geschlecht ändern dürfen, ohne Einsprache von elterlicher oder therapeutischer Seite.
Moment: Gibt es also doch Geschlecht? Und Mensch-Sein ist doch nicht „genug“?
Im Blick der Bibel sind die beiden Geschlechter eine Offenbarung. In einem tiefen, unüberholbaren Sinn sind Mann und Frau je auf ihre Weise die Sichtbarkeit Gottes selbst. Der Unsichtbare verbot bekanntlich, Bilder von ihm anzufertigen.
Ein eigenes Gottesbild
Das ist aber nur die Rückseite einer Vorderseite: Er selbst schuf sein eigenes Gottesbild, und zwar doppelt. Beide Ebenbilder wiederholen sich nicht; sie sind einander unergründliche Gabe in reizvoller Andersheit. Damit beginnt das Abenteuer, in Mann und Frau die göttliche Lebendigkeit selbst zu sehen. Auch Gott ist Dynamik, Gespräch, Fruchtbarkeit. Sieben Autoren umkreisen im Folgenden diesen Zusammenhang, denn die Bibel ist kühner als die zeitgenössischen Auflösungen des Geschlechts.
Hinweis der Redaktion:
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Die Beiträge werden hier verlinkt.
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