Alexander Mitsch, Chef der konservativen Wertenion, ist nicht länger Beisitzer im baden-württembergischen CDU-Kreisverband Rhein-Neckar. Bei den Wahlen zum Kreisvorstand, die am vergangenen Samstag stattgefunden hatten, erzielte Mitsch das schlechteste Ergebnis aller 19 Kandidaten, wie die baden-württembergische CDU mitteilte.
Mitsch: Werteunion muss "unverändert schnell" wachsen
Gegenüber der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa) zeigte sich der 52-Jährige unbeeindruckt von seinem Abschneiden. Er sei schon bei den vergangenen beiden Wahlen nur sehr knapp gewählt worden. Wichtiger als sein Posten im Kreisverband sei, dass die Mitgliederzahl der Werteunion „unverändert schnell“ wachse. Nach eigenen Angaben zählt der Zusammenschluss konservativer Politiker innerhalb der Union derzeit 3300 Mitglieder. Zu Beginn des Jahres seien es nur 1200 gewesen.
Dass seine Wiederwahl scheiterte, nannte Mitsch laut dpa darüber hinaus einen „normalen Prozess des Machterhalts des CDU-Polit-Establishments“. Die Werteunion habe inzwischen eine Größe erreicht, bei der sie von der Parteiführung bekämpft werde. Ausgrenzen von bekennenden Konservativen ist jedoch keine Lösung, die die CDU weiterbringen wird.“ Vielmehr werde die Werteunion weiter an Zulauf und an Bedeutung gewinnen.
Mitsch unterstützt Urwahl des CDU-Kanzlerkandidaten
Die im Jahr 2017 gegründete Gruppierung ist keine offizielle Vereinigung der CDU. Die Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer betonte stets, dass sie eine Zersplitterung der Union in unterschiedliche Flügel ablehne. Auch der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, zählt zu den Mitgliedern der Werteunion und gilt als deren prominentestes Mitglied.
Mitsch tat sich in der Vergangenheit immer wieder als Kritiker der Migrationspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel hervor. Als deren Nachfolgerin an der Spitze der Partei unterstützte er Friedrich Merz, der Kramp-Karrenbauer im Dezember auf dem CDU-Parteitag knapp unterlag. Den jüngst von der „Jungen Union“ beschlossenen Vorstoß, den Kanzlerkandidaten der Partei durch eine Urwahl zu bestimmen, befürwortet Mitsch. „Ich hielte es für ein Signal der Stärke, wenn sich die Parteivorsitzende zusammen mit anderen Bewerbern dem Votum der Mitglieder stellen würde“, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
Mitsch erklärte zudem, er sei „hoch motiviert“ und wolle zukünftig sein ganze Kraft „für die Werteunion und die Politikwende“ einsetzen.
DT/mlu/dpa
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