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US-Lebensrechtlerin: „Marsch für das Leben“ nach „Roe“ weiter wichtig

„Roe v. Wade“ ist Geschichte, dennoch findet bald wieder der „March for Life“ in Washington statt. Die Präsidentin betont im Vorfeld, welche Bedeutung und Ziele das Event hat.
"March For Life" 2021 in Washington
Foto: Steve Sanchez via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Bild vom Marsch 2021: Dass „Roe v. Wade“ gekippt wurde sei „eine wunderbare Sache“, jedoch erst der Anfang, so Mancini. „Unsere Arbeit, eine Kultur des Lebens zu schaffen, ist uns vorgegeben.“

Am Freitag findet in der US-Hauptstadt Washington wieder der „March for Life“ statt – zum ersten Mal seitdem das umstrittene Grundsatzurteil „Roe v. Wade“ vom Obersten Gerichtshof gekippt wurde. Auch wenn damit eines der großen Ziele der US-Lebensrechtsbewegung erreicht wurde, setzt die Präsidentin des amerikanischen Pendants zum deutschen „Marsch für das Leben“, Jeanne Mancini, im Vorfeld weiterhin auf ein großes Interesse an der Veranstaltung. Es bestehe weiter die Notwendigkeit, „die Menschen zu vereinen, und es mangelt nicht an legislativer Arbeit auf Bundesebene“, erklärte sie gegenüber der US-Jesuitenzeitschrift „America Magazine“.

Eine Kultur schaffen, in der Abtreibung undenkbar ist

Um zu unterstreichen, wie wichtig der Einsatz für den Lebensschutz auf Bundesebene weiterhin sei, verwies Mancini auch auf die Maßnahmen des US-Kongresses, ein landesweites „Recht“ auf Abtreibung gesetzlich zu verankern. Dadurch würden auch die Abtreibungsgesetze der Bundesstaaten beeinflusst, so die Präsidentin des „March for Life“. Im Juni vergangenen Jahres hatte der Oberste Gerichtshof mit seinem Urteil im Fall „Dobbs v. Jackson Women’s Health Organization“ die Kompetenz, Abtreibungsgesetze zu erlassen, wieder den Einzelstaaten zugesprochen.

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Seit vielen Jahren bestehe das höhere Ziel der Bewegung darin, „eine Kultur zu schaffen, in der Abtreibung undenkbar ist“, so Mancini weiter. Diese Kultur bewege sich „gegen den Strom“ der Politik. Dass „Roe v. Wade“ gekippt wurde sei „eine wunderbare Sache“, jedoch erst der Anfang. „Unsere Arbeit, eine Kultur des Lebens zu schaffen, ist uns vorgegeben.“ Das Motto des diesjährigen Marsches laute: „Die nächsten Schritte: Marschieren in einem Amerika nach Roe“.

Mancini: Der Marsch spaltet nicht

Gleichzeitig kündigte Mancini an, dass in Zukunft Märsche für das Leben, die auf der Ebene der einzelnen Bundesstaaten organisiert werden, an Bedeutung gewinnen würden, da dort „Stimmen des Lebensschutzes einen größeren Einfluss haben können“. Diese Strategie sei jedoch keine Antwort auf die Rücknahme von „Roe v. Wade“, sondern werde bereits seit mehreren Jahren betrieben. So habe es beispielsweise 2019 in Virginia den ersten Marsch in einem Einzelstaat gegeben. Für das Jahr 2023 seien Märsche in zehn Staaten geplant. Das Ziel sei es, „Amerikaner, die für das Leben sind, zusammenzuführen, auszurüsten und zu mobilisieren“.

Während seiner Präsidentschaft hatte auch der Republikaner Donald Trump den Marsch unterstützt, 2020 hielt er dort sogar eine Rede. In den letzten Jahren waren verstärkt Anhänger des Ex-Präsidenten unter den Teilnehmern, die auch T-Shirts und Plakate mit Wahlkampf-Slogans für Trumps zur Schau stellten. Den Vorwurf, der Marsch spalte die Bevölkerung, wies Mancini dennoch zurück. Die Veranstaltung sei der einzige Ort, der „viele unterschiedliche Menschen und verschiedene Gruppen innerhalb der Lebensrechtsbewegung zusammenführt“.  DT/mlu

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