Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung US-Wahlkampf

US-Demokraten setzen auf Abtreibungspolitik

Beim Rennen um die Präsidentschaft setzt Joe Biden alles auf eine Karte. Doch das birgt auch Risiken. 
US-Präsident Biden bei einer Wahlkampfveranstaltung in Virginia
Foto: IMAGO/Kyle Mazza (www.imago-images.de) | US-Präsident Biden kritisiert immer wieder die Abtreibungspolitik seines Vorgängers Donald Trump. Dieser habe „Millionen von Frauen in Amerika ihre Rechte und Freiheiten entrissen".

Wenn die Republikaner die Präsidentschaftswahlen gewinnen, drohen extreme Abtreibungsverbote – das ist die Botschaft, mit der die Vizepräsidentin Kamala Harris und Präsident Joe Biden bei der Wahlkampagne der US-Demokraten hausieren gehen. Und das nicht ohne Grund, so Maximilian Lutz in einer Analyse in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“: Parteistrategen hätten die Abtreibungsfrage als das zentrale Thema identifiziert, mit dem es Biden gelingen könnte, Donald Trump im Wahlkampf zu schlagen: „Immer dann, wenn die Wähler direkt oder indirekt über das Thema Abtreibung abstimmten, konnten die Demokraten Siege einfahren, während die abtreibungskritischen Republikaner weitgehend leer ausgingen,“ resümiert Lutz. 

Lesen Sie auch:

Persönliche Überzeugungen über Bord

Die Demokraten hätten, so Lutz, es sogar geschafft in „konservativen Hochburgen“ wie Ohio, ein „Recht“ auf Abtreibung zu veranken; was laut Analysen maßgeblich weiblichen, jungen Wählern zu verdanken sei, die nun die primäre Zielgruppe für die Präsidentschaftswahlen im November darstellen. Das setzt Biden auch im Kampf gegen Trump ein, und betont, dass es Trump und „sein Supreme Court“ gewesen seien, die „Millionen von Frauen in Amerika ihre Rechte und Freiheiten entrissen haben“. Gleichzeitig bringe das Biden aber auch persönlich in die Bredouille: Noch vor wenigen Monaten habe sich Biden als „keinen großen Freund von Abtreibungen“ bezeichnet – und wird nun von der einen Seite als Polittaktiker, der seine persönlichen Überzeugungen über Bord wirft, bezeichnet, und von der anderen Seite als zu wenig offensiv kritisiert. DT/sdu

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Vorabmeldung Donald Trump Joe Biden Kamala Harris Lebensschutz Maximilian Lutz

Weitere Artikel

Was eher für Harris spricht, was für Trump – und vor welchen Gewissenskonflikten amerikanische Katholiken stehen, das erläuterte Maximilian Lutz im „Tagespost Online Forum“.
30.10.2024, 16 Uhr
Meldung
Das Verhältnis zwischen US-Präsident Donald Trump und Israels Premier Benjamin Netanjahu scheint merklich abgekühlt zu sein. Beide verfolgen jeweils eine ganz eigene Nahost-Politik.
29.05.2025, 15 Uhr
Richard C. Schneider
Wie angeschlagen der ehemalige US-Präsident war, schildern die Journalisten Jake Tapper und Alex Thompson in ihrem Buch „Hybris“. Ihre These: Die Öffentlichkeit wurde gezielt getäuscht.
27.05.2025, 14 Uhr
Maximilian Lutz

Kirche

Wie verläuft ein Sonntag bei den „Missionarinnen der Nächstenliebe“ ? Sie gehen zur Messe, beten, besuchen Obdachlose und nachmittags kommen 40 Gäste zur Suppenküche.
05.10.2025, 09 Uhr
Elisabeth Hüffer
Der Erzbischof von Utrecht, Kardinal Willem Jacobus Eijk, würdigt die Enzyklika „Humanae vitae“ als „ein prophetisches Dokument“.
05.10.2025, 15 Uhr
Regina Einig
Am Gedenktag des heiligen Franz von Assisi unterzeichnet Leo XIV. eine „Ermahnung“, in der es um die Liebe zu den Armen geht. Vor Pilgern predigt er über Reichtum und Armut.
04.10.2025, 11 Uhr
Meldung
Die gespaltene anglikanische Welt nimmt die Nominierung nicht nur mit Freude auf – der konservativen „Gafcon“ sind Geschlecht und Ansichten von Sarah Mullally suspekt.
04.10.2025, 17 Uhr
Meldung
Vor 250. Jahren gründete Kaiserin Maria Theresia in Wien ein Priesterseminar für den byzantinischen Ritus. Zum Jubiläum tagten 100 Repräsentanten der katholischen Ostkirchen.
06.10.2025, 17 Uhr
Stephan Baier