Angesichts der russischen Kriegshandlungen gegen die Ukraine hat der Lemberger Historiker Andriy Mykhaleyko eine geschlossene Unterstützung des Landes von Seiten der westlichen Staatengemeinschaft gefordert. „Man darf die Ukraine nicht alleine stehen lassen“, erklärte er gegenüber der Tagespost.
Putin ist alles zuzutrauen
Die Lage in der Ukraine werde mit jedem Tag dramatischer, beklagte Mykhaleyko, der auch griechisch-katholische Priester ist. Trotz aller Warnungen der letzten Tage und Wochen habe niemand mit einer solchen Situation gerechnet. Nachdem sich derzeit „die schlimmsten Befürchtungen bezüglich eines Angriffs auf die Ukraine bewahrheiten“, so der Historiker, wage er keine Prognose über die weiteren Entwicklungen abzugeben.
Das Handeln von Russlands Präsident Wladimir Putin kommentierte er mit den Worten: „Es hat sich jetzt gezeigt, dass der Mann im Kreml absolut unberechenbar ist. Ich hoffe sehr und bete darum, dass es zu keinem großen Krieg kommt.“ Putin scheine jedoch momentan alles zuzutrauen zu sein.
Die Stimmung in der Bevölkerung sieht Mykhaleyko geprägt von Angst, aber auch Entschlossenheit: Einerseits hätten viele Menschen Angst, „weil sie ja nicht abschätzen können, wie lange dieser Krieg dauern und welche Folgen er haben wird“. Andererseits seien ebenfalls viele fest entschlossen, „alles Mögliche zu tun, um ihre Heimat zu verteidigen“. DT/mlu
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