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Ringen um einen österlichen Waffenstillstand

Russland setzt zur Großoffensive an, doch die Kirchen in der Ukraine hoffen auf eine Waffenruhe zum orthodoxen Osterfest.
Ukraine für einen Waffenstillstand zum bevorstehenden orthodoxen Osterfest
Foto: Vadim Ghirda (AP) | Während eines Waffenstillstands könnten Menschen evakuiert und durch die Öffnung humanitärer Korridore mit notwendiger Hilfe versorgt werden. Ob er gelingt, ist allerdings sehr fraglich.

Während Russland seine militärische Großoffensive im Osten der Ukraine intensiviert, werben UN-Generalsekretär António Guterres sowie die Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Ukraine für einen Waffenstillstand zum bevorstehenden orthodoxen Osterfest, das am kommenden Sonntag begangen wird. Der UN-Generalsekretär teilte dem Großerzbischof der mit Rom unierten Katholiken des byzantinischen Ritus, Swjatoslaw Schewtschuk, am Dienstag telefonisch mit, dass er im Einvernehmen mit Papst Franziskus zu einem Oster-Waffenstillstand aufgerufen habe. Während eines solchen Waffenstillstands könnten Menschen evakuiert und durch die Öffnung humanitärer Korridore mit notwendiger Hilfe versorgt werden.

Kirchen wollen sich an Organisation humanitärer Korridore beteiligen

Großerzbischof Schewtschuk seinerseits erinnerte an einen ähnlichen Aufruf des Ukrainischen Rates der Kirchen und Religionsgemeinschaften. „Alle Kirchen sind bereit, sich an der Organisation dieser humanitären Korridore sowie der Evakuierung von Menschen aus gefährlichen Orten und der Lieferung humanitärer Güter dorthin, wo sie am dringendsten benötigt werden, zu beteiligen“, versicherte das Kirchenoberhaupt dem UN-Generalsekretär.

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Tatsächlich hat der Rat der Kirchen und Religionen bereits am 15. April in einer gemeinsamen Erklärung darauf verwiesen, dass nicht nur die Christen am 17. beziehungsweise am 24. April Ostern feiern, sondern die Juden zwischen 15. und 23. April Pessach sowie die Muslime bis Ende April Ramadan. Die Kirchen- und Religionsvertreter riefen dazu auf, „die Beschießung der Städte und Dörfer der Ukraine zumindest zu den heiligen Tagen aller drei Religionen einzustellen“.  DT/sba

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