Für die seriöse Forschung sei die Bewertung von Angela Merkels Politik keine wirkliche Herausforderung, so der Publizist und Historiker Ralf Georg Reuth im Gespräch mit der „Tagespost“. Das einst so positive Bild der Ex-Kanzlerin bröckele: „Energiepolitisch verantwortet sie die Abschaltung der Kernkraftwerke“, so Reuth. Sie habe Deutschland von russischem Gas abhängig gemacht, die Bundeswehr „kaputtgespart“. Durch die Migrationspolitik habe sie die deutsche Gesellschaft gespaltet, indem sie die Schleusen für „eine unbegrenzte und unkontrollierte Einwanderung“ geöffnet habe. Dadurch, dass sie die CDU nach links-grün verschoben habe, sei sie zur Geburtshelferin der AfD geworden.
Eiskalt-berechnend
Reuth zeichnet weiter den Weg der Pfarrerstochter aus dem Demokratischen Aufbruch (DA) in der DDR in die CDU nach, in der Merkel, so Reuth, „nie zuhause war“. So habe der frühere Kanzler Helmut Kohl Merkel unterschätzt – „wie viele andere in der CDU“, so Reuth. „Er dachte, sie sei eine harmlose, politisch unbedarfte und daher leicht lenkbare, intelligente junge Frau aus dem Osten.“ Dass Kohl von Merkel als Gegenleistung für seine Forderung Gefolgschaftstreue erwartet habe, sei ihm zum Verhängnis geworden: „Im Zuge der für den Kanzler desaströsen Parteispendenaffäre stieß sie ihn schließlich eiskalt-berechnend vom Sockel.“ DT/sdu
Das ganze Interview mit Ralf Georg Reuth lesen Sie in der kommenden Weihnachtsausgabe der „Tagespost“.