Die vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtete und als linksextremistisch eingestufte „Interventionistische Linke“ (IL) hat die Blockade des Eingangs des Erzbischöflichen Palais von Rainer Maria Kardinal Woelki für sich reklamiert. Auf dem Kurznachrichtendienst teilte deren Kölner Ortsgruppe am 8. März mit: „Im Rahmen einer bundesweiten Aktion wurde der Eingang des Wohnhauses von Erzbischof Rainer Maria Woelki mit hunderten Kleiderbügeln blockiert.“
Woelki stehe „nicht nur aufgrund der Behinderung der Aufklärung der Missbrauchsfälle im Erzbistum Köln in Kritik. Er greift auch immer wieder die Selbstbestimmung von Flint*s an, in dem er sich für das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche und Abtreibungsverbot ausspricht“ so die IL weiter, die ein „bedingungsloses Recht auf körperliche Selbstbestimmung für alle“ fordert. „Flint*“ steht laut der Suchmaschine Google für „Frauen, Lesben, inter, non-binary und trans*Personen“. Gut, also wieder etwas gelernt.
Ein Lehrstück in Sachen Aufmerksamkeitsökonomie
Der Vorgang, der auch ein Lehrstück in Sachen Aufmerksamkeitsökonomie ist, illustriert ganz gut, wie sich ein Teil des linken Spektrums radikalisiert und dabei bereits jeden Respekt vor fremdem Eigentum vermissen lässt. Lebensschutzorganisationen und Pfarreien, die Lebensrechtlern Räume für Veranstaltungen boten, können von noch ganz anderen Anschlägen berichten. Die Nacht- und Nebelaktionen sollen Angst und Furcht säen und Menschen davon abhalten, für Anliegen einzutreten, die dem Welt- und Menschenbild der Linken zuwiderlaufen.
Freiheit gibt es nur in Kombination mit Verantwortung
Das ist nicht frei von Komik. Denn selbstverständlich gibt es alle diese Menschen nur, weil für ihre Eltern das Recht auf körperliche Selbstbestimmung nicht erst einsetzte, nachdem der Schwangerschaftstest positiv ausgefallen war, sondern bereits vorher. Freiheit gibt es nur in Kombination mit Verantwortung. Andernfalls handelt es sich um Willkür. Vielleicht haben die Linken ja noch nicht hinreichend darüber nachgedacht. Eines ist hingegen sicher: Egal wie man die Menschenwürde ausbuchstabiert. Zur Basis einer die Menschenwürde achtenden Gesellschaft gehört, dass sie die Existenz ihrer Mitglieder deren Nichtexistenz vorzieht.
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