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Nicht-christlicher Bundeskanzler? Für die meisten kein Problem

56 Prozent der Deutschen hätten kein Problem damit, wenn ein Bundeskanzler eine nicht-christliche Religion praktiziert. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Tagespost-Umfrage.
Bundesadler im Bundestag
Foto: IMAGO/IMAGO (www.imago-images.de) | Sämtliche Religions- und Konfessionsgruppen hätten jeweils mehrheitlich kein Problem damit, wenn eine Person deutscher Bundeskanzler wird, die eine nicht-christliche Religion praktiziert.

Die absolute Mehrheit von 56 Prozent der Deutschen hätte kein Problem damit, wenn eine Person deutscher Bundeskanzler wird, die eine nicht-christliche Religion praktiziert. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Gut ein Viertel (26 Prozent) der Befragten hätte hingegen ein Problem damit. 14 Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen, vier Prozent wollen keine Angabe machen.

55 Prozent der Katholiken haben kein Problem damit

Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautet: „Ich hätte kein Problem damit, wenn eine Person deutscher Bundeskanzler wird, die eine nicht-christliche Religion praktiziert.“ Vor allem jüngere Befragte haben seltener ein Problem damit. In der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen beträgt ihr Anteil 64 Prozent, bei den 30- bis 39-Jährigen sogar 66 Prozent. Am kritischsten sehen es 60- bis 69-Jährige, wenn eine Person deutscher Bundeskanzler wird, die eine nicht-christliche Religion praktiziert: 47 Prozent der Befragte hätten kein Problem damit, 33 Prozent dagegen schon. In der Gruppe der über 70-Jährigen hätten allerdings 59 Prozent kein Problem damit.

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Sämtliche Religions- und Konfessionsgruppen hätten jeweils mehrheitlich kein Problem damit, wenn eine Person deutscher Bundeskanzler wird, die eine nicht-christliche Religion praktiziert, dennoch lassen sich hier Unterschiede im Grad der Zustimmung ausmachen. Von den katholischen Befragten hätten 55 Prozent kein Problem damit, 32 Prozent hätten ein Problem. Elf Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen. Von den Protestanten hätten 52 Prozent kein Problem damit, wenn eine Person deutscher Bundeskanzler wird, die eine nicht-christliche Religion praktiziert. 25 Prozent hätten ein Problem; 18 Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen. Am skeptischsten positionieren sich freikirchliche Befragte: 32 Prozent sehen einen Bundeskanzler, der eine nicht-christliche Religion praktiziert, kritisch. Bei 45 Prozent ist das Gegenteil der Fall. 

Die Erhebung, für die 2.009 erwachsene Personen vom 28. bis 31. Oktober befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Parteizugehörigkeit auf. Die Wähler aller Parteien hätten relativ-mehrheitlich kein Problem damit, wenn eine Person deutscher Bundeskanzler wird, die eine nicht-christliche Religion praktiziert. Mit insgesamt 70 Prozent hätten am häufigsten Anhänger der Grünen kein Problem. Darauf folgen SPD-Wähler mit 66 Prozent, FDP-Anhänger mit 65 Prozent und Linken-Wähler mit 60 Prozent. Auch von den Anhängern der Union hätte eine absolute Mehrheit von 53 Prozent kein Problem mit einem nicht-christlichen Bundeskanzler. Gespalten sind die Anhänger der AfD: 46 Prozent hätten damit kein Problem, 44 Prozent dagegen schon.  DT/mlu

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