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Knappe Mehrheit: Noch nicht zu spät, um Migration zu begrenzen

46 Prozent der Deutschen sind der Meinung, die Migration nach Deutschland könne noch begrenzt werden, wie eine „Tagespost“-Umfrage ergibt.
Geflüchtete in Frankfurter Messehalle
Foto: Boris Roessler (dpa) | Kinder gehen durch die zu einer Flüchtlingsunterkunft umfunktionierten Messehalle in Frankfurt. In der Halle sind seit einigen Wochen mehrere hundert Migranten und Asylsuchende aus unterschiedlichen Herkunftsländern ...

Die Deutschen kommen in der Frage, ob es zu spät ist, um die Migration nach Deutschland zu begrenzen, nicht zu einem einheitlichen Urteil. Während 40 Prozent der Ansicht sind, es sei dazu bereits zu spät, sind 46 Prozent und damit eine knappe Mehrheit gegenteiliger Ansicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Zehn Prozent der Befragten wissen nicht, wie sie zu der These stehen; drei Prozent wollen dazu keine Angabe machen.

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Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautet: „Um die Migration nach Deutschland zu begrenzen, ist es zu spät.“ Männer und Frauen bewerten die Aussage unterschiedlich: So sind weibliche Frage deutlich gespalten, wobei 42 Prozent der Aussage zustimmen, 43 Prozent lehnen sie ab. Dagegen ist eine knappe absolute Mehrheit der männlichen Befragten (50 Prozent) der Ansicht, dass es noch nicht zu spät sei, um die Migration nach Deutschland zu begrenzen. 38 Prozent vertreten die gegenteilige Auffassung. Insbesondere Befragten im Alter zwischen 50 und 59 Jahren sind der Meinung, dass es zu spät sei, um die Migration nach Deutschland zu begrenzen (48 Prozent). Vor allem unter den jüngsten Befragten, den 18- bis 29-Jährigen, ist dieser Anteil mit 36 Prozent sehr gering.

47 Prozent der Katholiken: Migration kann noch begrenzt werden

Die Umfrage betrachtet die These auch anhand der Konfession der Befragten. Einzig muslimische Befragte stimmen der Aussage relativ-mehrheitlich zu (47 Prozent). Alle anderen Konfessionsgruppen sind jeweils mehrheitlich der Ansicht, die Migration nach Deutschland könne noch begrenzt werden (44 bis 55 Prozent). Von den katholischen Befragten ist eine relative Mehrheit von 47 Prozent der Meinung, dass es noch nicht zu spät sei, um die Migration nach Deutschland zu begrenzen; 41 Prozent geben das Gegenteil an. Ein ähnliches Bild ergibt sich unter Protestanten: Hier sind 48 Prozent der Meinung, dass es noch nicht zu spät sei; 40 Prozent vertreten die gegenteilige Auffassung.

Die Erhebung, für die 2.008 erwachsene Personen vom 10. bis 13. November befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Parteipräferenz auf. Dabei ist die Anhängerschaft von SPD, Union und Grünen jeweils mit relativ deutlicher Mehrheit der Meinung, dass es noch nicht zu spät sei, um die Migration nach Deutschland zu begrenzen. Von den SPD-Wählern geben dies 53 Prozent an, von den Wählern der Union 49 Prozent und von den Anhängern der Grünen 51 Prozent. Die Wähler von AfD und FDP sind jeweils gespalten: Von den FDP-Anhängern meinen 44 Prozent, es sei bereits zu spät, 41 Prozent sind gegenteiliger Auffassung. Unter den Wählern der AfD sind 46 Prozent der Meinung, es sei bereits zu spät, das Gegenteil geben 48 Prozent an.  DT/mlu

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