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Absolute Mehrheit für Neuwahlen in Deutschland

55 Prozent der Deutschen halten Neuwahlen nach dem Haushaltsurteil für die beste Option. Bemerkenswert: Dafür sprechen sich auch 64 Prozent der FDP-Wähler aus, wie eine aktuelle „Tagespost“-Umfrage ergibt.
Robert Habeck, Olaf Scholz, Christian Lindner bei Pressekonferenz
Foto: IMAGO (www.imago-images.de) | Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautet: „Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt der Bundesregierung wären meiner Meinung nach Neuwahlen das Beste.“

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt der Bundesregierung halten 55 Prozent der Deutschen, und damit die absolute Mehrheit, Neuwahlen für die beste Option. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Dagegen sieht nur knapp ein Viertel (24 Prozent) einen solchen Schritt nicht als beste Option. 17 Prozent wissen nicht, wie sie dazu stehen; vier Prozent wollen keine Angabe machen.

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Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautet: „Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt der Bundesregierung wären meiner Meinung nach Neuwahlen das Beste.“ Die These findet in nahezu allen Altersgruppen eine absolute Mehrheit. Nur in der Gruppe der jüngsten Befragten, der 18- bis 29-Jährigen, fehlt dazu mit 49 Prozent ein Prozentpunkt. Am deutlichsten ist die Zustimmung unter den 40- bis 49-Jährigen (59 Prozent), den 50- bis 59-Jährigen (58 Prozent) und den 60- bis 69-Jährigen (59 Prozent). Im Osten liegt der prozentuale Zustimmungswert mit 63 Prozent deutlich höher als im Westen (53 Prozent). 

57 Prozent der Katholiken für Neuwahlen

Die Umfrage betrachtet die These auch anhand der Konfession der Befragten. Dabei sind Befragte aller Konfessionsgruppen jeweils mehrheitlich der Ansicht, dass Neuwahlen nun die beste Vorgehensweise wären. Katholiken und Protestanten bewerten die These gleich: Jeweils 57 Prozent sind der Ansicht, dass Neuwahlen nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt nun das Beste wären. Auch sind jeweils 21 Prozent gegenteiliger Ansicht. Auch freikirchliche Befragte sind zu 54 Prozent der Meinung, dass Neuwahlen angebracht wären.

Die Erhebung, für die 2.007 erwachsene Personen vom 24. bis 27. November befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Parteipräferenz auf. Das bemerkenswerteste Ergebnis, das dabei zutage gefördert wird, betrifft die FDP-Anhänger: Von ihnen sind insgesamt 64 Prozent der Meinung, dass Neuwahlen nun das Beste wären – und fordern damit indirekt ihre Partei auf, die Ampel-Koalition mit SPD und Grünen nicht mehr fortzusetzen. Deren Anhänger sehen die Frage anders: Von den SPD-Wählern sind nur 34 Prozent für Neuwahlen, während eine Mehrheit von 46 Prozent dagegen ist. Von den Anhängern der Grünen sind sogar nur 22 Prozent dafür, 63 Prozent sind dagegen.

Die Anhänger aller Oppositionsparteien sprechen sich absolut-mehrheitlich für Neuwahlen aus: Von den Linken-Wählern tun dies 55 Prozent, von den Anhängern der Union 65 Prozent und von den Wählern der AfD sogar 82 Prozent.  DT/mlu

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