Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Kommentar um "5 vor 12"

Neue Regierung für die Alten: Sicherheit nur für die Generation 60 plus?

Die Jungen tragen die Last für die neuen Schuldenpläne. Sie werden es auch sein, die dieses Land verteidigungsfähig machen müssen. Familien sollen sie auch noch gründen. Wo sind die Kraftanstrengungen der Eltern- und Großeltern-Generation?
Lars Klingbeil und Friedrich Merz
Foto: IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler (www.imago-images.de) | Lars Klingbeil und Friedrich Merz wollen den Jungen einiges zumuten: Man kann nur hoffen, dass die junge Generation Widerstandsgeist gegenüber diesem Mehltau-Sozialdemokratismus der Rentner-Republik entwickelt.

Die Deutschen setzen auf Sicherheit, soziale Sicherheit wohlgemerkt. Und es ist ja auch nicht so, dass die junge Generation nicht auch gerne auf Nummer sicher gehen würde. Nur sie kann es nicht. Das Wohlstandsversprechen, das die Eltern-Generation noch mit großer Selbstverständlichkeit in Anspruch genommen hat, gilt schon lange nicht mehr. Die Formel: Streng dich nur ordentlich an, sei fleißig und der Wohlstand wächst für dich und deine Familie stetig – Häuschen, Auto, Urlaub inklusive – ist längst nur Nostalgie.

Lesen Sie auch:

Entsprechend hoch ist der Frust. Aber die Herausforderungen sind dabei ja noch nicht zu Ende. Die junge Generation wird es auch sein, die dieses Land verteidigungsfähig machen und vor allem dann halten muss. Sicher ist für die Jahrgänge unter 30 eigentlich nur eines: Ihr müsst euch richtig anstrengen. Nun soll es vorkommen, dass junge Menschen angesichts dieses Aufgabenturms die Frage stellen: Warum? Wozu die Anstrengung? Was nutzt es mir noch? 

Wir sichern unsere Zukunft – und ihr dürft dabei mitmachen

Die Antwort der Regierung in spe auf diese mehr als verständliche Frage: Wir sichern unsere Zukunft – und ihr dürft dabei mitmachen. Unsere Zukunft – das ist ganz wörtlich zu nehmen. Es geht darum, den Status quo vor allem für die Jahrgänge jenseits der 60 einigermaßen stabil zu halten. Nur, die Jungen müssen die Schulden, die jetzt gemacht werden, einmal zahlen. Sieht so Generationengerechtigkeit aus? 

Kein Wunder, dass in der CDU zumindest aus der Jungen Union Unmut vernehmbar wird angesichts der Pläne rund um das sogenannte „Sondervermögen“. Diese Jungen, immerhin stellen sie mit 22 Abgeordneten eine gar nicht so kleine Gruppe in ihrer Fraktion, müssen noch lauter werden. Sie vertreten mittlerweile eine Minderheit in der Bevölkerung. Das erklärt auch, warum es bei Umfragen hohe Zustimmungsraten für das Schuldenpaket gibt, bis zu 70 Prozent. Hier schlägt auch der Demographie-Faktor durch.

Man kann nur hoffen, dass die junge Generation Widerstandsgeist gegenüber diesem Mehltau-Sozialdemokratismus der Rentner-Republik entwickelt. Die Jungen müssen darauf beharren und dafür kämpfen: Leistung muss sich lohnen, Leistung muss Perspektiven aufzeigen, sonst sinkt auch die Bereitschaft, dieses Land zu verteidigen.  

Katholischen Journalismus stärken

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Stärken Sie katholischen Journalismus!

Unterstützen Sie die Tagespost Stiftung mit Ihrer Spende.
Spenden Sie direkt. Einfach den Spendenbutton anklicken und Ihre Spendenoption auswählen:

Die Tagespost Stiftung-  Spenden

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Sebastian Sasse CDU Junge Union Minderheiten

Weitere Artikel

Theoretisch weniger Übergriffe, praktisch mehr Einschüchterung: Ein neuer Bericht zeigt, wie unterdrückt die Kirche aktuell in Nicaragua ist.
30.08.2025, 11 Uhr
Meldung
Eine neue Bezeichnung schafft keine Inklusion: Dass die Stadt Köln Spielplätze in „Spiel- und Aktionsflächen“ umbenennen will, ändert nichts an den eigentlichen Problemen.
04.07.2025, 14 Uhr
Jonas Grüßem

Kirche

Näher zur eucharistischen Anbetung: Adoratio machte es möglich, mit Vorträgen, Gebetszeiten und Begegnung. Auch Bischof Oster und Sophia Kuby kamen.
02.10.2025, 05 Uhr
Elisabeth Hüffer