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Nach Entführung 100 weitere Kinder frei

Katholischer Bischof warnt vor Selbstjustiz, fordert aber Gerechtigkeit. Im Krisengebiet ist auch die Lebensmittelversorgung gefährdet.
Bulus Dauwa Yohanna
Foto: Kirche in Not | Bischof Bulus Dauwa Yohanna aus Kontagora bei einem Besuch in der internationalen Zentrale von „Kirche in Not“. Nun richtet er sich in einer Videobotschaft an das Hilfswerk.

Nach der Entführung von über 300 Kindern und Lehrkräften der katholischen St. Mary’s School in Papiri hat sich der Bischof von Kontagora, Bulus Dauwa Yohanna, mit einem Appell an die Öffentlichkeit gewandt. „Wir predigen Hoffnung und raten von Vergeltung ab, aber wir verlangen Gerechtigkeit“, erklärte der Bischof am Montag in einer Videobotschaft an das Hilfswerk „Kirche in Not“. Yohanna äußerte sich im Beisein des Nationalen Sicherheitsberaters Nuhu Ribadu, der die betroffene Region besuchte.

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Am 21. November hatten bewaffnete Täter 303 Kinder und 12 Lehrkräfte verschleppt. Nach bisherigen Angaben gelang rund 50 Schülern die Flucht. Nach Angaben des katholischen Hilfswerks missio Aachen wurden am Montag weitere 100 Kinder freigelassen. In einer E-Mail-Aktion „Sichere Weihnachten für Nigerias Christen“ ruft das Hilfswerk dazu auf, sich mit einer Botschaft an Präsident Bola Ahmed Tinubu für die sichere Rückkehr aller Entführten und für besseren Schutz christlicher Gemeinden einzusetzen.

Bischof Yohanna steht in engem Kontakt mit den Familien der Verschleppten. „Die Eltern sind in großer Angst, sie wissen nicht, in welchem Zustand sich ihre Kinder befinden“, erklärte er gegenüber „Kirche in Not“. Die Kirche verfolge keine politische Agenda, sondern setze auf Gebet, seelsorgliche Begleitung und praktische Hilfe. Gleichzeitig warnte Yohanna vor den langfristigen Folgen der anhaltenden Gewalt: Viele Menschen trauten sich nicht mehr, ihre Felder zu bestellen. Dies habe Folgen für die regionale Lebensmittelversorgung.

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Nigeria leidet seit Jahren unter wachsender Gewalt durch dschihadistische Gruppen, lokale Milizen und kriminelle Entführerbanden. Christen geraten dabei besonders häufig ins Visier. Trotz der angespannten Lage bleibt Bischof Yohanna bei seiner zentralen Botschaft: „Unsere Herzen sind gebrochen, aber unser Glaube bleibt fest.“ DT/jna

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