Die Europäische Union soll nun auch Sanktionen gegen das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, den Moskauer Patriarchen Kyrill, verhängen. Das fordert der Außenminister Litauens, Gabrielius Landsbergis, in einem Interview mit der Zeitung „15 min“. Der russische Patriarch engagiere sich nicht in der Seelsorge, sondern in der „Zerstörung von Seelen, in der Unterstützung des Krieges und all der Schrecken, die in der Ukraine geschehen“, so der Außenminister Litauens.
Trennung von Moskau
Nach Angaben von Landsbergis gibt es bereits Beratungen über eine Trennung der Orthodoxen in Litauen vom Moskauer Patriarchat. Dies sei jedoch eine Frage der innerkirchlichen Selbstbestimmung.
Der Metropolit der etwa 100.000 Gläubige zählenden und zum Moskauer Patriarchat gehörenden Orthodoxie in Litauen, Innokentij Vasiljew, hat den Einmarsch Russlands in der Ukraine von Anfang an verurteilt. Bereits im März schrieb der Metropolit auf der Internetseite seiner Kirche, dass „Patriarch Kyrill und ich unterschiedliche politische Überzeugungen und Einschätzungen der aktuellen politischen Ereignisse vertreten“. DT/sba
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