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Kritik an antikatholischer Polemik in SPD-Wahlwerbespot

Die DBK hält den SPD-Wahlwerbespot, der die religiösen Überzeugungen des Laschet-Vertrauten Nathanael Liminski verunglimpft, für unangemessen. CDU-Politiker Gröhe spricht von antikatholischer Stimmungsmache.
Präsentation der SPD-Bundestagswahlkampagne
Foto: Kay Nietfeld (dpa) | Lars Klingbeil, SPD Generalsekretär, stellt in einem Kinosaal die Kampagne der SPD für die Bundestagswahl vor. Dabei wurde auch der Werbespot gezeigt, in dem Nathanael Liminski wegen seiner katholischen Überzeugungen ...

Ein aktuelles Wahlkampfvideo der SPD, in dem Nathanael Liminski, Vertrauter und Chefstratege des Union-Kanzlerkandidaten Armin Laschet, wegen seiner katholischen Überzeugungen verunglimpft wird, sorgt für kritische Reaktionen. Matthias Kopp, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), erklärte auf Anfrage der „Katholischen Nachrichten-Agentur“ (KNA): „Den Umgang in dem Wahlwerbespot mit der Äußerung einer religiösen Überzeugung halten wir für unangemessen.“ In früheren Wahlkämpfen habe es zum guten Ton gehört, kein negatives campaining zu betreiben. "Daran sollten die demokratischen Parteien in Deutschland unbedingt festhalten", so Kopp

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Gröhe lobt Liminski

Auch der religionspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Hermann Gröhe (CDU), äußerte sich kritisch zu dem Wahlwerbespot. „Nicht frühere Aussagen zu seinen individuellen Moralvorstellungen (zumal für das eigene Leben) eines heutigen hervorragenden nordrhein-westfälischen Spitzenbeamten sind das Problem. Sondern die antikatholische Stimmungsmache durch die SPD“, sagte Gröhe der KNA.

In dem vor einigen Tagen vorgestellten Video sieht man eine russische Matroschka-Puppe mit dem Gesicht von Armin Laschet. Eine der kleineren Puppen, die nacheinander enthüllt werden, zeigt Nathanael Liminski. Dazu sagt eine Stimme aus dem Off: Wer die CDU wähle, wähle „erzkatholische Laschet-Vertraute für die Sex vor der Ehe ein Tabu ist“.

Der 35-jährige Liminski gründete 2007 als Student die „Generation Benedikt“ und machte während seiner politischen Laufbahn keinen Hehl aus seinen konservativen katholischen Überzeugungen. DT/mlu

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