Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Wozu Geschichte?

Gott ist der Herr der Geschichte

Christen haben eine ganz andere Sicht der Geschichte als Nichtchristen. Das liegt an Gott selbst, der sich geschichtlich geoffenbart hat.
Jesus Christus ist der Weg
Foto: 20thCentFox/Courtesy Everett Collection via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben für den Menschen jeder Zeit. Christen sind deshalb überzeugt, dass Gott der Herr und das Ziel der Geschichte bleibt.

Wozu brauchen wir Geschichte? Und was lernen wir aus ihr? Diesen und ähnlichen Fragen stellt sich das „Thema der Woche“ in der nächsten Ausgabe der „Tagespost“. Dabei stoßen die Autoren auf etwas spezifisch Christliches: An einen Gott, der sein Volk auf dem Weg durch die Zeit begleitet und führt, sich selbst dabei immer mehr zeigt und auch das Ziel der gesamten Geschichte ist – daran glauben nur Juden und Christen. Letztere gehen noch weiter: Der Schöpfer tritt in seine Schöpfung ein, um als Mensch unter Menschen zu leben – das ist christliches Sondergut.

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Die Bibel zeigt eine Zeit nutzende, geschichtliche Pädagogik Gottes, der dem gefallenen und verirrten Menschen seinen Bund anbietet, ihn ruft und sendet, ihn leitet und korrigiert. Der Islam wie die aufklärerische Ideologie des Deismus scheinen die Ehre Gottes davor bewahren zu wollen, sich mit uns und unserer Schmuddelgeschichte die Hände dreckig zu machen. Doch genau das tut Gott: Vom Holz der Krippe bis zum Holz des Kreuzes liefert er sich wehrlos, ohnmächtig den Menschen aus; geboren in fremdem Stall, begraben in fremdem Höhlengrab.

Gott handelt zeitlich und örtlich konkret

Von Anfang an hat die Kirche darauf bestanden, dass es sich bei der Inkarnation nicht um ein mystisches Erleben oder philosophisches Erkennen handelt, so als inkarniere sich Göttliches in Zeitlichkeit mittels unserer mystischen Versenkung oder intellektuellen Leistung – erlernbar und wiederholbar. Inkarnation ist geschichtliches Wirken Gottes: an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit in einer bestimmten Geschichtsgestalt – unwiederholbar und unaustauschbar.

Die Kirche pflegt darum nicht etwa die Erinnerung an einen Mann, der vor zwei Jahrtausenden vorbildhaft gelebt, gepredigt und gelitten hat. Die Kirche ist kein Geschichts- und Gedächtnisverein, weil Jesus Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben für den Menschen jeder Zeit ist. Christen sind deshalb überzeugt, dass Gott der Herr und das Ziel der Geschichte bleibt – und zwar der Geschichte unseres eigenen Lebens wie der Menschheitsgeschichte als ganzer.  DT/sba

Lesen Sie den ganzen Essay zur Geschichtssicht des Christentums im „Thema der Woche“ in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".

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