Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung STRASSBURG

Europa ehrt das mutige ukrainische Volk

Der renommierte Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments geht diesmal an die Menschen in der Ukraine.
Europäische Parlament zeichnet die Ukraine mit dem Sacharow-Preis aus
Foto: Petr David Josek (AP) | Das Europäische Parlament zeichnet die Ukraine mit dem Sacharow-Preis aus. Im Bild: Ein kleiner Junge geht bei einer Demo unter einer großen ukrainischen Flagge.

Der nach dem russischen Physiker, Friedensnobelpreisträger, Dissidenten und Friedensaktivisten Andrej Sacharow (1921-1989) benannte Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments geht in diesem Jahr an das „mutige ukrainische Volk“. Parlamentspräsidentin Roberta Metsola verkündete diese Entscheidung der Fraktionsvorsitzenden am Mittwochnachmittag in Strassburg. „Dieser Preis ist für die Ukrainer, die in ihrem Land kämpfen. Für diejenigen, die gezwungen waren, zu fliehen. Für diejenigen, die Angehörige und Freunde verloren haben. Für alle, die aufstehen und für das kämpfen, woran sie glauben“, sagte Metsola. Und weiter: „Ich weiß, dass die mutigen Menschen in der Ukraine nicht aufgeben werden. Und wir werden es auch nicht.“

Lesen Sie auch:

Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit

Ausdrücklich wird in der Nominierung auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für seine Tapferkeit, seine Ausdauer und seine Hingabe an sein Volk gewürdigt. Erwähnt wird zugleich die Rolle von Einzelpersönlichkeiten, Vertretern zivilgesellschaftlicher Initiativen und öffentlicher Einrichtungen. Das ukrainische Volk kämpfe nicht nur für den Schutz seiner Heimat, Souveränität und Unabhängigkeit, sondern es verteidige die europäischen Werte, vor allem Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gegen ein „brutales Regime, das unsere Demokratie untergraben und unsere Union schwächen und spalten will“.

Die Preisverleihung findet am 14. Dezember in Strassburg statt. Zunächst hatten vier große Fraktionen des Europäischen Parlaments das ukrainische Volk beziehungsweise seinen Präsidenten für diese Auszeichnung vorgeschlagen, die einmal jährlich „für geistige Freiheit“ verliehen wird.

Lesen Sie auch:

Im Vorjahr erhielt der inhaftierte russische Anti-Korruptions-Aktivist, Oppositionelle und Putin-Kritiker Alexej Nawalny den Sacharow-Preis, den seine Tochter in Straßburg für ihn entgegennahm. 2020 ging der Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments an die demokratische Opposition in Belarus. Der erste Preisträger war im Jahr 1988 der südafrikanische Staatsmann Nelson Mandela. DT/sba

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Alexej Nawalny Nelson Mandela Wolodymyr Selenskyj

Weitere Artikel

Während Donald Trump der Ukraine immer neue Zugeständnisse abringt, führt Wladimir Putin seinen Eroberungskrieg ungebremst weiter.
17.12.2025, 11 Uhr
Stephan Baier
Neuwahlen im Krieg? Das wäre im Fall der Ukraine verfassungswidrig und undurchführbar, aber US-Präsident Donald Trump insistiert darauf, also erklärt sich Präsident Selenskyj dazu bereit.
11.12.2025, 16 Uhr
Stephan Baier
Der ukrainische Präsident informiert Leo XIV. über die Friedensbemühungen. Das Schicksal der von Russland entführten Kinder prägte die Begegnung in Castel Gandolfo.
09.12.2025, 14 Uhr
Meldung

Kirche

Am Samstag kommen 10.000 Gott suchende Menschen: Gebetshausgründer Johannes Hartl freut sich auf die MEHR-Konferenz. Der „Tagespost“ erzählt er, wieso.
31.12.2025, 14 Uhr
Elisabeth Hüffer
Leo XIV. ruft zum gegenseitigen Austausch auf, um auch bei Missverständnissen den Weg zur Versöhnung zu ebnen. Wir veröffentlichen eine Reihe seiner deutlichsten Appelle.
31.12.2025, 14 Uhr
Redaktion
Vom Heiligen Jahr bis zum Synodalen Ausschuss, von vakanten Bischofssitzen zu eucharistischen Initiativen: Eine kleine kirchliche Jahresbilanz und Vorschau auf 2026.
31.12.2025, 10 Uhr
Regina Einig
Für Leo XIV. durchlebt die Welt eine Phase starker Konflikte, in der viele Mächte das schüren, was Franziskus als „Dritten Weltkrieg in Stücken“ bezeichnet hat.
30.12.2025, 14 Uhr
Redaktion