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Selenskyj lädt den Papst in die Ukraine ein

Der ukrainische Präsident informiert Leo XIV. über die Friedensbemühungen. Das Schicksal der von Russland entführten Kinder prägte die Begegnung in Castel Gandolfo.
Papst Leo XIVtrifft Volodymyr Zelensky
Foto: IMAGO/ABACA | Kommt der Papst Selenskyj dann mal in der Ukraine besuchen? Dazu äußerte sich der Vatikan nicht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Papst Leo XIV. zu einem apostolischen Besuch in die Ukraine eingeladen. Bisher ist Johannes Paul II. der einzige Papst, der die Ukraine besuchte: Er war im Juni 2001 in Kiew und Lemberg (Lwiw). Eine Ukraine-Reise von Papst Franziskus kam nie zustande, weil er seine Bemühungen um eine Vermittlerrolle im aktuellen Ukraine-Krieg in Moskau beginnen wollte. Nach Angaben des ukrainischen Präsidialamtes hat Selenskyj den Papst bei einer Begegnung am Dienstag in Castel Gandolfo in das kriegsgeplagte Land eingeladen.

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Der Vatikan bestätigte zwar nicht die Einladung, aber das Treffen von Papst Leo und Präsident Selenskyj. Nach vatikanischen Angaben stand der Krieg in der Ukraine im Zentrum der Unterredung. Der Papst habe die Notwendigkeit betont, den Dialog fortzusetzen, und den dringenden Wunsch geäußert, dass die laufenden diplomatischen Initiativen zu einer schnellen Lösung des Konflikts führen mögen. Darüber hinaus sei die Frage der Kriegsgefangenen und die Notwendigkeit erörtert worden, die Rückkehr der ukrainischen Kinder zu ihren Familien sicherzustellen.

Selenskyj dankt dem Papst

Laut ukrainischem Präsidialamt dankte Selenskyj dem Papst „für seine ständigen Gebete für die Ukraine und das ukrainische Volk sowie für seine Aufrufe zu einem gerechten Frieden“. Der ukrainische Präsident habe Papst Leo über die diplomatischen Bemühungen mit den USA zur Erreichung eines würdevollen und garantierten Friedens informiert. Selenskyj forderte den Papst auf, „die koordinierten Friedensbemühungen weiterhin zu unterstützen“.

Auch nach ukrainischer Darstellung ging es in dem Gespräch um „weitere Bemühungen des Vatikans, die Rückgabe ukrainischer Kinder zu sichern, die von Russland entführt wurden“. Der Präsident zeigte sich demnach dankbar für die humanitäre Hilfe des Heiligen Stuhls wie auch für dessen Bereitschaft, die humanitären Missionen auszuweiten, insbesondere in Frontregionen. (DT/sba)

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