Bei einem Terroranschlag auf eine Kirche im Norden Burkina Fasos sind am Sonntag vier Menschen ums Leben gekommen. Der Anschlag ereignete sich im Dorf Toulfe nahe der Grenze zu Mali. Gegenüber der britischen „BBC“ sprach der Minister für territoriale Administration, Simeon Sawadogo, von acht Angreifern. Diese hätten während des Sonntagsgottesdienstes das Feuer auf die versammelten Gläubigen eröffnet.
Immer wieder Gewalt gegen Christen in Burkina Faso
„Die christliche Gemeinschaft von Toulfe war das Ziel eines Terroranschlags“, bestätigte auch der Diözesanbischof von Ouahigouya, Justin Kientega, die Ereignisse. Augenzeugenberichten zufolge holten die Attentäter die Christen aus der Kirche und erschossen sie.
In westafrikanischen Burkina Faso ist es in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder zu Gewalt gegen Christen gekommen. Zuletzt fielen Mitte Mai vier Gläubige den islamischen Extremisten zum Opfer, die an einer Marienprozession in Singa teilnahmen. Einen Tag zuvor waren sechs Teilnehmer eines Gottesdienstes in Dablo erschossen worden, unter ihnen der Dorfpfarrer. Ende April war eine evangelische Kirche in der Region Kaya Ziel eines islamistischen Anschlags; der Pastor und fünf Gläubige starben.
Katholischer Bischof: "Unsere Unruhe wächst"
Theophile Nare, der katholische Bischof von Kaya, in dessen Diözese auch Dablo liegt, äußerte sich im Gespräch mit „Vatican News“ zu den Angriffen: „Unsere Unruhe wächst“, so der Bischof. „Wir merken, dass die Christen, speziell die Katholiken, mehr und mehr ins Visier geraten. Da fragen wir uns natürlich: Wie wird das weitergehen?“ Die Armee sei seit mindestens einer Woche in der Region sehr präsent. Die Attentäter würden sich aber nicht davon stören lassen. „Das beunruhigt uns sehr.“
Gegenüber „Vatican News“ räumt Bischof Nare ein, dass die Katholiken im Norden des Landes Angst hätten. Trotzdem würden sie nicht den Mut verlieren, sich zu versammeln, um zu beten. „Sie sagen: Wir vertrauen Gott, der wird uns aus dieser Lage herausholen.“
Anschläge gegen christliche wie muslimische Gemeinden gleichermaßen
Seit 2015 verüben Islamisten vermehrt tödliche Anschläge in Burkina Faso. Ursprünglich im Norden konzentriert, zielten die islamistischen Attacken auf die Hauptstadt und andere Regionen, einschließlich des Ostens. Sie richten sich gegen christliche wie muslimische Gemeinden gleichermaßen. Bei Terroranschlägen starben in den vergangenen vier Jahren fast 400 Menschen in Burkina Faso.
DT/mlu
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