Nicht Fremdenfeindlichkeit und Russophilie, sondern die Sorge um die Stabilität der deutschen Finanzen und des Euro sowie das Infragestellen der scheinbaren Alternativlosigkeit der Politik während der Ära Merkel waren Ursache für die Gründung der „Alternative für Deutschland“ (AfD) vor zehn Jahren am 6. Februar 2013, schreibt der Dresdner Politikwissenschaftler Werner J. Patzelt in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.
Die Ausgrenzungsstrategie ist fehlgeschlagen
Ähnlich wie beim Aufstieg der „Grünen“ in den 1980er-Jahren reagierten die im Bundestag vertretenen Parteien von Beginn an gegenüber der AfD mit einer starken Abwehrhaltung und einer Taktik der Ausgrenzung: Doch ausgerechnet diese harte Gangart, die seit der den Umgang gegenüber dem politischen Neuling charakterisiert, erwies sich als berühmt-berüchtigte „self-fullfilling prophecy“ und führte zur Radikalisierung der Partei: Denn während in der Anfangspartei, so Patzelt, „honorige Leute“ wie Bernd Lucke, Karl Adam, Frauke Petry, Hans-Olaf Henkel und Joachim Starbatty den Debattenton innerhalb der AfD bestimmten, haben mittlerweile vernünftige Köpfe kaum noch eine Chance, sich innerparteilich Gehör zu verschaffen. Stattdessen fühlen sich nunmehr vor allem Vertreter extremer politischer Ansichten von der „Alternative für Deutschland“ angezogen. DT/sta
Wie sich die AfD gerade im Osten Deutschlands festsetzen konnte und warum sie trotz aller Radikalisierung nicht in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwinden wird, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.