Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Magdeburg

„Demo für alle“ warnt vor Kinderrechten im Grundgesetz

Alle Rechte, die ein Kind brauche, stünden bereits im Grundgesetz, meint die Aktivistin Hedwig von Beverfoerde. Die CDU-Abgeordneten ruft sie auf, gegen einen entsprechenden Entwurf zu stimmen.
Kritik an Kinderrechten im Grundgesetz
Foto: Jörg Carstensen (dpa) | „Die Union darf angesichts dieser erdrückenden Faktenlage die im Koalitionsvertrag geplante Grundgesetzänderung auf keinen Fall mehr unterstützen“, erklärt von Beverfoerde.

Das Aktionsbündnis für Ehe und Familie „DemoFürAlle“ warnt eindringlich vor einer Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz. „Alle Rechte, die ein Kind braucht, stehen bereits im Grundgesetz“, erklärt die Mitorganisatorin des Aktionsbündnisses, Hedwig von Beverfoerde, in einer Mitteilung. Durch gesonderte „Kinderrechte“ würde das Elternrecht ausgehebelt und staatliche Eingriffe in die elterliche Erziehung und das Familienleben ermöglicht, gibt die Aktivistin zu bedenken.

Nicht nur „unnötig“, sondern auch „gefährlich“

Von Beverfoerde verweist auf ein parteiinternes CDU-Gutachten zu den Folgen von Kinderrechten im Grundgesetz, über das auch die Tagespost berichtet hatte. Erstellt wurde dieses vom Bundesarbeitskreis Christlich-Demokratischer Juristen (BACDJ). Darin kommen die Verfasser zu dem Schluss, dass es nicht nur „unnötig“, sondern auch „gefährlich“ sei, Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen.

„Die Union darf angesichts dieser erdrückenden Faktenlage die im Koalitionsvertrag geplante Grundgesetzänderung auf keinen Fall mehr unterstützen“, erklärt von Beverfoerde weiter. Daher fordere man in der Online-Petition „Hände weg vom Grundgesetz – Kinderrechte sind gefährlich!“ den Vorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag, Ralph Brinkhaus, dazu auf, gegen die Aufnahme von Kinderrechten im Grundgesetz zu stimmen. Den Aufruf unterzeichneten bislang 7.400 Personen.

Petition an Unionsfraktion im Bundestag

Lesen Sie auch:

Zuvor hatte bereits die CDU-Bundestagsabgeordente Sylvia Pantel ihre Bedenken zu grundgesetzlich verankerten Kinderrechten geäußert. Pantel sprach von einem „Angriff auf die Selbstbestimmtheit, auf die Subsidiarität und die Harmonie der Familie“. Der Staat entmachte die Eltern.

Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht eine Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz vor. Eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern arbeitet derzeit an einem Formulierungsvorschlag, der bis Ende des Jahres vorliegen soll.

DT/mlu

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe hier.

Themen & Autoren
Redaktion CDU/CSU-Bundestagsfraktion Deutscher Bundestag Ralph Brinkhaus Sylvia Pantel

Weitere Artikel

Die Rechtsprofessorin strebt nicht länger an, Richterin am Bundesverfassungsgericht zu werden. In einem Schreiben spricht sie von „Desinformation und Diffamierung“.
07.08.2025, 14 Uhr
Meldung
Die Änderung soll für subsidiär Schutzberechtigte gelten. Katholische und evangelische Kirche kritisieren das Gesetz.
27.06.2025, 11 Uhr
Meldung

Kirche

Herausgefordert von Biotechnik und Künstlicher Intelligenz: Die Unantastbarkeit der Menschenwürde war Thema eines Symposiums der beiden Ratzinger-Schülerkreise in Rom.
02.10.2025, 11 Uhr
Maximilian Welticke
Näher zur eucharistischen Anbetung: Adoratio machte es möglich, mit Vorträgen, Gebetszeiten und Begegnung. Auch Bischof Oster und Sophia Kuby kamen.
02.10.2025, 05 Uhr
Elisabeth Hüffer