Der designierte Kandidat für die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten, Joe Biden, hat sich gegen die Kritik des amerikanischen Präsident Donald Trump an seinen religiösen Überzeugungen verteidigt. Wie für viele Menschen sei der Glaube stets „der Grundpfeiler meines Lebens“ gewesen, erklärte der ehemalige Vizepräsident jüngst in einer Stellungnahme.
Glaube als Trost in Zeiten von Verlust und Tragödien
Der Glaube habe ihm Trost in Zeiten von Verlust und Tragödien gespendet, so Biden weiter. „Er hat mich Demut gelehrt in Zeiten von Triumph und Freude.“ In dieser Zeit „der Dunkelheit, des Schmerzes und der Teilung“ sei sein Glaube Wegweiser und eine dauerhafte Erinnerung an die „grundsätzliche Würde und Menschlichkeit, die Gott uns allen erteilt hat“.
Der Republikaner Trump, der bei den Präsidentschaftswahlen Anfang November aller Voraussicht nach gegen Biden antreten wird, hatte bei einer Veranstaltung im US-Bundesstaat Ohio deutliche Kritik am seinem Herausforderer geübt; der 77-Jährige wolle „eure Schusswaffen wegnehmen, den Zweiten Verfassungszusatz zerstören, keine Religion kein gar nichts. Die Bibel verletzen, Gott verletzen. Er ist gegen Gott, er ist gegen Schusswaffen“, so Trump. Der Zweite Verfassungszusatz verbrieft das Recht der US-Bürger, Waffen zu besitzen und zu tragen.
Trump muss religiöse Wähler ansprechen
Biden nannte es „beschämend“ für Präsident Trump, seinen Glauben anzugreifen. „Das ist unter der Würde des Amtes, das er verkörpert, und es ist unter der Würde, die das amerikanische Volk völlig zurecht von Personen in führenden Ämtern erwartet und verdient.“
US-Präsident Trump liegt seit einiger Zeit in mehreren Meinungsumfragen – auf nationaler wie auch auf bundesstaatlicher Ebene – weit hinter seinem demokratischen Herausforderer Biden. Religiöse Wähler stellen eine wichtige Zielgruppe für Trump dar, die im November wahlentscheidend sein kann. Der Amtsinhaber baut dabei insbesondere auf die Stimmen der Evangelikalen: Diese stimmten bei der letzten Präsidentschaftswahl 2016 zu 81 Prozent für den Republikaner. Aber auch 50 Prozent der Katholiken gaben damals Trump ihre Stimme. Jüngste Umfragen deuten darauf hin, dass Trump bei den kommenden Präsidentschaftswahlen nicht mehr mit Gewissheit auf die geschlossene Unterstützung seiner religiösen Kernwähler bauen kann.
DT/mlu
Donald Trump attackiert Joe Biden wegen dessen Glauben. Wie steht der demokratische Präsidentschaftsanwärter zu für Katholiken relevanten Fragen? Lesen Sie dazu einen ausführlichen Beitrag in der kommenden Ausgabe der Tagespost.