Der Protest, mit dem katholische Laien auf die Forderung von ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp nach einem flächendeckenden Ausbau der Möglichkeiten zur Vornahme vorgeburtlicher Kindstötungen reagieren, nimmt neue Formen an. Nachdem am Montag die Initiative „Maria 1.0“ den Rückzug der promovierten Sozialwissenschaftlerin von der Spitze des ZdKs verlangt hatte, fordert nun auch eine auf dem Internetportal „chance.org“ gestartete Petition Stetter-Karps „sofortigen Rücktritt“.
In der Petition heißt es unter anderem: Mit ihrer Meinung stehe Stetter-Karp „im Widerspruch zur Lehrmeinung der Kirche und zum Papst. Wir fordern ihren sofortigen Rücktritt, weil sie dem Ansehen der Kirche schadet.“ Bis Dienstagmittag war die Petition von mehr als 1.600 Personen unterzeichnet worden.
Was bisher geschah
Vergangenen Donnerstag hatte Stetter-Karp in einem Beitrag für die Beilage „Christ und Welt“ der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Ausgabe v. 14.7.) gefordert, „sicherzustellen, dass der medizinische Eingriff eines Schwangerschaftsabbruch flächenddeckend ermöglicht wird“. Ferner stehe ein „eine Reflexion“ darüber an, „wie das Angebot sichergestellt werden kann, – was auch die Schulung von Ärzt*innen in der Ausbildung umfasst.“
Der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Matthias Kopp, hatte noch am gleichen Tag auf Anfrage des Internetportals „kath.net“ die Forderung zurückgewiesen und erklärt: „Die von ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp vorgetragene Position zur Notwendigkeit eines flächendeckenden Angebots von Schwangerschaftsabbrüchen widerspricht der Haltung der Deutschen Bischofskonferenz. Statt einer flächendeckenden Möglichkeit für Abtreibungen brauchen wir ein flächendeckendes qualifiziertes Beratungsangebot für Frauen.“
In einer tags darauf vom ZdK verbreiteten Mitteilung wies Stetter-Karp die Klarstellung Kopps zurück. Entscheide sich eine Frau nach der Beratung „selbstbestimmt für einen Abbruch der Schwangerschaft“ müsse es auch möglich sein, ihn durchführen zu lassen. Und weiter: „Alles Recht auf Selbstbestimmung hilft nicht, wenn die Hürden unüberwindlich sind.“ DT/reh
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