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Absolute Mehrheit der Deutschen für Gespräch mit Putin

Die EU solle mit Putin im Gespräch bleiben, findet die Mehrheit der Deutschen. In dieser Frage herrscht eine weitgehende Einheit über politische und religiöse Grenzen hinweg. 
Putin und die EU
Foto: Alexei Nikolsky (Pool/Sputnik Kremlin/AP) | Der Gesprächsfaden der EU zu Putin soll nicht abreißen, findet eine Mehrheit der Deutschen. Im Bild: Putin im Gespräch mit von der Leyen bei der Syrien- Konferenz 2020.

Die absolute Mehrheit der Deutschen ist mit 54 Prozent der Meinung, dass die EU weiter mit Wladimir Putin im Gespräch bleiben sollte. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde.  Lediglich 22 Prozent sprechen sich konträr aus. Weitere 17 Prozent wissen hier jedoch keine Antwort und acht Prozent machen keine Angabe.

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Männer und Frauen gleich

Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Die EU sollteweiter mit Wladimir Putin im Gespräch bleiben.“ Während männliche und weibliche Befragte in etwa gleichen Teilen jeweils absolut-mehrheitlich mit 53 und 54 Prozent zustimmen, so zeigen sich doch Unterschiede bei denjenigen die, die Aussage ablehnen oder keine Antwort wissen: Während die befragten Männer mit 27 Prozent deutlich häufiger nicht zustimmen als die weiblichen Umfrageteilnehmer mit 17 Prozent, geben Frauen mit 20 zu 17 Prozent öfter an, hierauf keine Antwort zu wissen.

Unabhängig vom formellen Bildungsgrad ist jeweils zumindest eine Mehrheit der Befragten für eine Beibehaltung der Gespräche zwischen der EU und Putin. Während Befragte mit Haupt- oder Volkschulabschluss sich mit 45 Prozent nur relativ-mehrheitlich dafür aussprechen, befürworten Umfrageteilnehmer mit einem höheren Schulabschluss dies 56 und 57 Prozent. Bei allen Religions- und Konfessionsgruppen sowie bei konfessionslosen Befragten überwiegt jeweils der Anteil derer, welche der Aussage zustimmen mit 43 Prozent bei Freikirchlern bis 60 Prozent bei Angehörigen einer Landeskirche. Katholiken stimmten mit 51 Prozent zu.

Parteigrenzen spielen kaum eine Rolle

Die Erhebung, für die 2.055 erwachsene Personen vom 3. bis 7. Juni befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Partei-Affinität auf. Angehörige aller Parteien befürworten es, mit Putin im Gespräch zu bleiben. Mit 65 Prozent befürworten Anhänger der AfD das Aufrechterhalten von Gesprächen am deutlichsten. Die schwächste Zustimmung kommt mit 44 Prozent von den Nichtwählern. Anhänger von SPD und CDU sind gleichermaßen mit 58 und 57 Prozent der Ansicht, dass man mit Putin im Gespräch bleiben solle. DT/pwi

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