Die AfD ist im Moment mit sich selbst beschäftigt. Im Mittelpunkt der innerparteilichen Auseinandersetzungen stehen Björn Höcke und der sogenannte "Flügel", das betont nationale Lager innerhalb der Partei, das vor allem in Ostdeutschland seine Heimat hat. Es zeichnen sich insgesamt drei Richtungen ab, die jeweils für einen unterschiedlichen Umgang mit Höcke und Co. stehen.
Jörg Meuthen hofft auf Kompromissbereitschaft Höckes
Für diejenigen, die am liebsten einfach den Status quo erhalten wollen, steht der Parteivorsitzende Jörg Meuthen, Exponent der wirtschaftsliberalen Flügels. Seine Hoffnung ist, dass Höcke, nachdem kürzlich an die hundert AfD-Funktionsträger diese in einem Appell kritisiert hatten, nun Bereitschaft zu Kompromissen zeigt und sich leichter integrieren lässt.
Skeptisch ist hier die zweite Gruppe. Zu ihr gehört etwa der kirchenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Volker Münz. Er hat sich dagegen ausgesprochen, dass Höcke beim nächsten Parteitag in den Bundesvorstand gewählt wird.
Höcke-Lager kann vor Kraft kaum laufen
Und dann ist da schließlich das Höcke-Lager selbst, das vor allem mit Blick auf die ostdeutschen Landtagswahlen vor Kraft kaum laufen kann. Aber noch sind die Wahlen nicht gewonnen und innerparteiliche Querelen sind bei Wählern grundsätzlich nicht beliebt.
DT/sesa
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