Volker Münz, der kirchenpolitische Sprecher der AfD, hat die Kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion zum Thema Schwerbehinderte in Deutschland verteidigt. Zuvor hatten der Vorsitzende des Ethikrates, Peter Dabrock, sowie die Kirchen deutliche Kritik an den Fragen der AfD geübt. Die von Dabrock aufgestellten Behauptungen, wonach die AfD Behinderte als „gesellschaftliches Übel“ betrachte und sich mit ihrer Anfrage rechtsextremistischen Gedankenguts bediene, seien grob unwahr. „Die Absicht und die Formulierung der Anfrage geben das in keiner Weise her“, so Münz im Gespräch mit der „Tagespost“. Mit keinem Wort werde Behinderung als ein gesellschaftliches Übel bezeichnet. Stattdessen verweist der kirchenpolitische Sprecher der AfD auf die amtlichen Statistiken und Medienberichte, die in der Anfrage zitiert werden.
Auch den Vorwurf von Prälat Jüsten, die AfD offenbare sich als „menschenverachtend“, weist Münz scharf zurück: „Der Vorwurf ist absurd. Verantwortungslos dem Schicksal der schwerstbehinderten Kinder gegenüber wäre es, wenn der Zusammenhang zwischen enger Verwandtschaft der Eltern und der Behinderung der Kinder tabuisiert und eine entsprechende Aufklärung unterbleiben würde.“
Auch den in der Anfrage nahegelegten Bezug zwischen einer möglichen Zunahme der Zahl von Behinderten und der Einwanderung in die Bundesrepublik stützt der 53-Jährige. Die in der Anfrage angeführten statistischen Daten und Berichte lieferten zumindest Anhaltspunkte für diesen Schluss, so Münz.
DT/mlu
Einen ausführlichen Hintergrund zur Anfrage der AfD und der aktuellen Debatte lesen Sie in der Ausgabe der „Tagespost“ vom 19. April.