Zukünftig könnten für hirntot erklärte Frauen als Leihmütter in Betracht gezogen werden. Diesen Vorschlag hat die Medizinethikerin Anna Smajdor von der Universität kürzlich in einem Aufsatz für die Fachzeitschrift „Theoretical Medicine and Bioethics“ unterbreitet.
In ihrem zwölfseitigen Essay greift die gebürtige Britin einen Vorschlag von Rosalie Ber vom „Israel Institute of Technology“ auf. Ber hatte im Jahr 2000 in derselben Zeitschrift vorgeschlagen, die Kinder von Paaren, die sich zur Realisierung ihres Kindeswunsches an Leihmutter-Agenturen wenden, anstelle von Leihmüttern von Frauen austragen zu lassen, die sich in einem sogenannten „anhaltenden vegetativen Status“ (PVS) befinden.
Interessante Erkenntnisse zutage gefördert
Als PVS (PVS = persistent vegetative state), auch apallisches Syndrom oder Wachkoma genannt, wird in der Medizin der Zustand von Personen bezeichnet, die in Folge einer schweren Schädel-Hirn-Verletzung tatsächlich oder auch nur scheinbar dauerhaft das Bewusstsein verloren haben, jedoch selbstständig atmen. Nach Ansicht von Ber, lassen sich auf diese Weise viele der moralischen Probleme, die mit Leihmutterschaft-Arrangements verbundenen seien, umgehen.
In der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ setzt sich der Wissenschaftsjournalist Stefan Rehder mit beiden Aufsätzen auseinander. In seinem Beitrag für das Ressort „Glaube & Wissen“ analysiert der Bioethik-Korrespondent der „Tagespost“ auch die heftige Kritik und Entrüstung, die Smajdor für ihren Essay in zahlreichen Medien und Sozialen Netzwerken erntete und fördert dabei interessante Erkenntnisse zutage. DT/reh
Lesen Sie den ausführlichen Beitrag in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".